Der US-Präsident wollte weder den genauen Ort noch die zuständige Behörde des Einsatzes nennen. Der Angriff markiert eine Eskalation gegenüber früheren Attacken auf Boote in internationalen Gewässern.
US-Präsident Donald Trump erklärte am Montag, die Vereinigten Staaten hätten eine Anlage an Land angegriffen, in der Boote beladen würden, die angeblich für den Drogenschmuggel genutzt werden. Konkrete Details zu der Operation nannte er jedoch nicht.
Bereits am Freitag hatte Trump den Angriff offenbar in einem Radiointerview angedeutet. Als Reporter ihn am Montag auf „eine Explosion in Venezuela“ ansprachen, bestätigte er, dass die USA eine Einrichtung ins Visier genommen hätten, von der aus Drogenboote operierten.
„Es gab eine große Explosion im Hafenbereich, wo die Boote mit Drogen beladen werden“, sagte Trump bei einem Treffen mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu in Florida. „Sie beladen dort die Boote mit Drogen. Also haben wir alle Boote getroffen, und jetzt treffen wir das Gebiet selbst. Das ist der Umschlagplatz, der Ort, an dem die Drogen eingeführt werden – und der existiert jetzt nicht mehr.“
Trump weigerte sich, anzugeben, ob das US-Militär oder die CIA für den Angriff auf die Docks verantwortlich war, und nannte auch keinen genauen Standort. „Ich weiß genau, wer es war, aber ich möchte das nicht sagen“, erklärte er. „Sie wissen nur, dass es entlang der Küste war.“
Der Angriff markiert eine Eskalation der Bemühungen der Trump-Regierung, mutmaßliche Drogenschmuggelrouten zu bekämpfen. Bislang hatten sich US-Militäroperationen vor allem auf Boote in internationalen Gewässern der Karibik sowie des östlichen Pazifiks konzentriert.
Am Montag führte das US-Militär zudem einen weiteren Angriff auf ein mutmaßliches Drogenboot im östlichen Pazifik durch, bei dem zwei Menschen getötet wurden. Nach Angaben der Trump-Regierung kamen seit Anfang September bei insgesamt 30 Einsätzen mindestens 107 Menschen ums Leben.
„Wir haben sie sehr hart getroffen“
Trump hatte den Angriff erstmals am Freitag in einem Telefoninterview mit dem Radiomoderator John Catsimatidis auf dem Sender WABC erwähnt, als er über die US-Angriffe auf mutmaßliche Drogenschmuggelboote sprach.
„Ich weiß nicht, ob Sie gelesen oder gesehen haben, dass sie eine große Fabrik oder Anlage haben, von der aus sie die Schiffe losschicken“, sagte Trump. „Vor zwei Nächten haben wir sie ausgeschaltet. Wir haben sie also sehr hart getroffen.“
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth sowie die Social-Media-Kanäle des US-Militärs hatten frühere Angriffe auf Schiffe üblicherweise auf der Plattform X angekündigt. Eine entsprechende Mitteilung zu einem Angriff auf eine Anlage an Land blieb jedoch aus.
Das Pentagon verwies Nachfragen am Montag an das Weiße Haus. Die Pressestelle des Weißen Hauses reagierte zunächst nicht auf Bitten um weitere Informationen. Auch die venezolanische Regierung gab keinen Kommentar ab.
Trump hatte in den vergangenen Monaten mehrfach angedeutet, dass die USA möglicherweise Landoperationen in Südamerika durchführen könnten, unter anderem in Venezuela. In den letzten Wochen erklärte er, man werde „bald“ von Angriffen auf Boote zu Einsätzen an Land übergehen.
Bereits im Oktober bestätigte Trump, dass er verdeckte CIA-Operationen in Venezuela genehmigt habe.
Neben den Angriffen entsandten die USA Kriegsschiffe in die Region, verstärkten die Zusammenarbeit mit regionalen Streitkräften, beschlagnahmten zwei Öltanker und verfolgten einen weiteren.
Die Trump-Regierung erklärte, sie befinde sich in einem „bewaffneten Konflikt“ mit Drogenkartellen und wolle die Drogenströme in die Vereinigten Staaten stoppen. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hingegen behauptet, das eigentliche Ziel der US-Militäroperationen sei es, ihn aus dem Amt zu drängen.