Fall Khashoggi: Investoren erteilen Riad Absage

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Von Euronews
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Fall Khashoggi: Nach tagelanger Unsicherheit hat nun auch US-Finanzminister Steven Mnuchin seine Teilnahme an einer großen Investoren-Konferenz in Saudi-Arabien abgesagt.

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Tagelang wurde spekuliert, nun steht es fest: Auch US-Finanzminister Steven Mnuchin fährt kommende Woche nicht zur Investorenkonferenz FII nach Saudi-Arabien. Damit wird die Liste der Unternehmen und Politiker, die das Prestigeprojekt des saudischen Königshauses boykottieren, immer länger.

Keine Minister aus Frankreich, Großbritannien und Niederlanden

Grund ist das Verschwinden des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi, für das die Führung in Riad verantwortlich gemacht wird. Abgesagt haben neben Mnuchin auch der britische Handelsminister Liam Fox, der niederländische Finanzminister Wopke Hoekstra und Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire.

„Ich werde nächste Woche nicht nach Riad reisen. Präsident Macron hat das sehr deutlich gemacht: Der Fall Khashoggi ist ernst und wir wollen die ganze Wahrheit wissen", so Le Maire im französischen Fernsehen.

Die Investorenkonferenz wird auch das „Davos in der Wüste“ genannt. Sie soll die großen Namen der Finanz- und Wirtschaftswelt in die saudische Hauptstadt locken – eigentlich. Siemens-Chef Joe Kaeser hat sich noch nicht entschieden, ob er kommt oder nicht.

Definitiv nicht mit von der Partie ist die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde. “Ich muss als IWF-Vorsitzende Geschäfte in allen Ecken der Welt führen und mit vielen verschiedenen Regierungen", sagte Lagarde zu ihrer Entscheidung.

Zahlreiche US-Unternehmen sagen ab

Auch zahlreiche Manager und US-Konzerne zogen eine rote Linie und kommen nicht zur Konferenz in die Ölmonarchie: darunter Ford, Mastercard, Google, JPMorgan und Uber.

US-Wirtschaftsexperte Michael Posner sagt: "Die Geschäftswelt hat sehr deutlich gemacht, dass sie nicht zu Business as usual bereit und besorgt ist. Ganz im Gegensatz zur Trump-Regierung."

Der US-Präsident stellte sich zuletzt im Fall Khashoggi schützend vor Saudi-Arabien. Er beklagte eine internationale Vorverurteilung der Regierung des Landes. „Da haben wir es schon wieder – man weiß, man ist schuldig, bis die Unschuld bewiesen ist. Ich mag das nicht“, so Trump.

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