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Weltweiter Microsoft-Ausfall führt zu Flugausfällen

Schild für Microsoft-Büros in New York, 6. Mai 2021.
Schild für Microsoft-Büros in New York, 6. Mai 2021. Copyright Mark Lennihan/Copyright 2021 The AP. All rights reserved
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Von Christoph DebetsAP
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Unternehmen und Banken weltweit sind von einem massiven IT-Ausfall betroffen, der zu Flugausfällen und Chaos geführt hat. In den USA stellten die Fluggesellschaften United, American, Delta und Allegiant alle ihre Flüge ein.

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Microsoft-Nutzer weltweit, darunter Banken und Fluggesellschaften, haben am Freitag weitverbreitete Ausfälle gemeldet. Nur wenige Stunden vorher hatte das Technologieunternehmen erklärt, es behebe nach und nach ein Problem, das den Zugriff auf Microsoft 365-Apps und -Dienste beeinträchtige.

Ursache, genaue Art und Ausmaß des Ausfalls waren unklar. Microsoft schien in seinen X-Posts anzudeuten, dass sich die Situation verbessere, doch noch Stunden später wurden weltweit eskalierende Ausfälle gemeldet.

Die Website DownDectector, die von Nutzern gemeldete Internetausfälle verfolgt, verzeichnete zunehmende Ausfälle bei Diensten von Visa, ADT Security und Amazon sowie Fluggesellschaften wie American Airlines und Delta.

Die zunächst in den USA festgestellten Probleme haben sich schnell auf andere Teile der Welt ausgeweitet.

Downdetector
DowndetectorJesús Maturana

Microsoft Azure, die Cloud-Computing-Plattform des Unternehmens, hat über soziale Netzwerke bestätigt, dass diese Probleme untersucht und an einer Lösung gearbeitet werde. Die Störung hatte insbesondere Auswirkungen auf den Luftfahrtsektor.

In den USA teilte die FAA mit, dass die Fluggesellschaften United, American, Delta und Allegiant alle ihre Flüge eingestellt hätten.

In Deutschland teilte der Berliner Flughafen am Freitagmorgen mit, dass es „aufgrund eines technischen Fehlers zu Verzögerungen beim Check-in kommen wird“. Er sagte, dass Flüge bis 10 Uhr gestrichen seien, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.

In Spanien beispielsweise hat der Flughafenbetreiber Aena Veränderungen in seinen Systemen gemeldet und vor möglichen Flugverspätungen gewarnt. Als Notfallmaßnahme werden die Vorgänge über manuelle Systeme durchgeführt.

Fluggesellschaften, Eisenbahnen und Fernsehsender im Vereinigten Königreich wurden durch die Computerprobleme gestört. Betroffen sind unter anderem die Billigfluggesellschaft Ryanair, die Zugbetreiber TransPennine Express und Govia Thameslink Railway sowie der Sender Sky News.

„Wir erleben derzeit Störungen im gesamten Netzwerk aufgrund eines globalen IT-Ausfalls eines Drittanbieters, der außerhalb unserer Kontrolle liegt“, sagte Ryanair. „Wir raten allen Passagieren, mindestens drei Stunden vor ihrer geplanten Abflugzeit am Flughafen einzutreffen.“

Der Amsterdamer Flughafen Schiphol gab auf seiner Website an, dass der Ausfall „erhebliche Auswirkungen auf Flüge“ von und zu dem geschäftigen europäischen Drehkreuz habe. Der Ausfall ereignete sich an einem der verkehrsreichsten Tage des Jahres für den Flughafen, zu Beginn der Sommerferien vieler Menschen.

Am Flughafen Leonardo da Vinci in Rom hatten einige Flüge in die USA Verspätungen, während andere nicht betroffen waren.

Von australischen Flughäfen wurden weitreichende Probleme gemeldet. Warteschlangen wurden immer länger, einige Passagiere saßen fest, da Online-Check-in-Dienste und Selbstbedienungsschalter deaktiviert waren. Passagiere in Melbourne standen mehr als eine Stunde Schlange, um einzuchecken.

Nachrichtenagenturen in Australien berichteten, dass Fluggesellschaften, Telekommunikationsanbieter und Banken sowie Mediensender gestört wurden, da sie keinen Zugriff mehr auf ihre Computersysteme hatten. Einige neuseeländische Banken gaben an, ebenfalls offline zu sein.

Microsoft 365 postete auf X, dass das Unternehmen „daran arbeite, den betroffenen Datenverkehr auf alternative Systeme umzuleiten, um die Auswirkungen schneller abzumildern“ und dass man „einen positiven Trend bei der Dienstverfügbarkeit beobachte“.

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Das Unternehmen antwortete nicht auf eine Bitte um Stellungnahme. Es erläuterte die Ursache des Ausfalls nicht näher.

Zu den auf der Website gemeldeten australischen Ausfällen gehörten die Banken NAB, Commonwealth und Bendigo, die Fluggesellschaften Virgin Australia und Qantas sowie Internet- und Telefonanbieter wie Telstra.

Nachrichtensender in Australien – darunter ABC und Sky News – konnten nicht senden und berichteten von plötzlichen Abschaltungen von Windows-basierten Computern.

Was hat den weltweiten Ausfall verursacht?

Ersten Berichten zufolge wurde der IT-Ausfall auf ein schiefgelaufenes Antiviren-Software-Update bei der globalen Sicherheitsfirma Crowdstrike zurückgeführt.

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Geräte wie Computer und Telefone sind „gemauert“, was bedeutet, dass sie aufgrund beschädigter Software nicht mehr so ​​funktionieren, wie sie sollten.

Auf Reddit haben Community-Benutzer des Crowdstrike-Subreddits (r/crowdstrike) eine angeblich nur an Kunden gerichtete Warnung des Unternehmens geteilt, die darauf hindeutet, dass der Falcon Sensor die Ursache sei.

In der Mitteilung sagt das Unternehmen, es sei sich bewusst, dass Kunden wiederholt BSODs (Blue Screen of Death) erleben und nicht neu starten können.

„CrowdStrike sind Berichte über Abstürze auf Windows-Hosts im Zusammenhang mit dem Falcon Sensor bekannt. Zu den Symptomen gehören Hosts, auf denen ein Bugcheck-/Bluescreen-Fehler im Zusammenhang mit dem Falcon Sensor auftritt“, heißt es darin.

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