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Portugal erwägt Verkaufsverbot von Energydrinks an Minderjährige

Die Maßnahme wird von der Generaldirektion für Gesundheit geprüft.
Die Maßnahme wird von der Generaldirektion für Gesundheit geprüft. Copyright  Benny Snyder/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
Copyright Benny Snyder/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
Von Joana Mourão Carvalho
Zuerst veröffentlicht am
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Die Auswirkungen des Verkaufsverbots von Energydrinks an Jugendliche in Großbritannien beobachtet Lissabon genau. Bei Erfolg könne man nachziehen und das Verbot ebenfalls einführen, bestätigt die Regierung gegenüber Euronews.

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Die portugiesische Generaldirektion für Gesundheit (DGS) erwägt, den Verkauf von Energydrinks an Minderjährige zu verbieten. Die Information wurde erstmals in der Wochenzeitung Expresso veröffentlicht und gegenüber Euronews bestätigt. Ein Verbot von Energydrinks für junge Menschen wird derzeit in mehreren europäischen Ländern diskutiert.

Im Gespräch mit Euronews erinnerte die DGS daran, dass es neben der Beschränkung der Werbung für unter 16-Jährige auch ein Verbot des Verkaufs dieser Getränke in öffentlichen Schulen gibt. Die DGS ist aber der Ansicht, dass diese Maßnahmen noch ergänzt werden können, um junge Menschen zu schützen.

"Die Erkenntnisse zeigen, dass neben der Regulierung der Werbung und des Angebots in bestimmten öffentlichen Räumen zusätzliche Maßnahmen in Betracht gezogen werden können, um die Verfügbarkeit und den Zugang zu diesen Getränken für junge Menschen einzuschränken, insbesondere durch die Beschränkung des Verkaufs an bestimmte Bevölkerungsgruppen wie Kinder und Jugendliche", so die Gesundheitsbehörde in einer schriftlichen Erklärung.

Zuckersteuer wurde auch von anderen Ländern übernommen

Die DGS sieht die Bedeutung der britischen Maßnahme, den Verkauf von Energydrinks an Jugendliche unter 16 Jahren zu beschränken. Diese Maßnahme könnte auch in anderen Ländern angewandt werden, so wie es bei der Steuer auf zuckerhaltige Getränke geschehen ist.

"In Portugal beobachten wir auf die Auswirkungen dieser Maßnahme im Vereinigten Königreich und auf andere wissenschaftliche Fragen, und wenn sie sich als wirksam erweist, werden wir einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten", so die Behörde.

In Portugal gibt es keine Beschränkung für den Verkauf dieser Getränke an Minderjährige, aber diese Diskussion wird bereits in mehreren Ländern geführt, zum Beispiel in Spanien, Deutschland, Slowenien und Ungarn. In Norwegen beginnt das Verbot des Verkaufs an unter 16-Jährige im Januar.

In Großbritannien geht man davon aus, dass bis zu einem Drittel der Kinder diese Art von Getränken jede Woche konsumieren, obwohl die meisten Supermärkte bereits ein freiwilliges Verbot eingeführt haben. Im Vereinten Königreich läuft derzeit eine 12-wöchige öffentliche Konsultation, um Informationen von Gesundheits- und Bildungsexperten, der Öffentlichkeit sowie von Einzelhändlern und Herstellern einzuholen, die diese Getränke bereits verbieten.

In Portugal ist der Absatz von Energy-Drinks in nur zwei Jahren um fast 50 Prozent gestiegen.

Nach Angaben der Behörden haben verschiedene internationale Studien gezeigt, dass der Konsum dieser Getränke hoch ist und unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen zunimmt. Schätzungsweise 44,5 Prozent der Jugendlichen haben im vergangenen Jahr mindestens einmal Energydrinks konsumiert und 33,5 Prozent haben sie mindestens einmal im vergangenen Monat konsumiert.

"In Portugal gibt es zwar nur wenige landesweit repräsentative Studien, aber die verfügbaren Daten deuten auf ähnliche Schlussfolgerungen hin", sagt die Organisation und zitiert eine Studie der Behörde für Lebensmittel- und Wirtschaftssicherheit (ASAE), die 2014 im Bezirk Lissabon durchgeführt wurde und ergab, dass 42 % der Teenager Energydrinks konsumierten.

"Eine andere Studie, die 2017 mit Teenagern in der nördlichen Region durchgeführt wurde, ergab, dass 76 Prozent diese Getränke bereits probiert hatten, in den meisten Fällen im Alter zwischen 12 und 15 Jahren, und dass 63 Prozent im letzten Jahr und 39 Prozent im letzten Monat mindestens einen Energydrink konsumiert hatten", so die DGS.

Angesichts dieser Daten betont die DGS, dass "der Konsum von Energydrinks von Risikogruppen wie Kindern, Jugendlichen, schwangeren Frauen, stillenden Müttern und Personen mit Herz-Kreislauf-, Magen-Darm-, Bluthochdruck- oder psychischen Störungen vermieden werden sollte, weil sie anfälliger für die schädlichen Auswirkungen von Koffein sind".

Ernährungswissenschaftler und Kinderärzte haben auch vor dem sehr hohen Zucker- und Koffeingehalt dieser Getränke gewarnt. Eine 500-ml-Dose enthält die gleiche Menge an Zucker wie 144-Gramm-Päckchen Zucker. Der Koffeingehalt entspricht dem von fünf 330-ml-Dosen Coca-Cola.

Herzrasen, Unruhe, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Dehydrierung, Schwindel, Angstzustände, Reizbarkeit, Zittern, erhöhter Blutdruck und Magen-Darm-Beschwerden sind nur einige der Risiken, die mit dem Konsum dieser Getränke verbunden sind.

Darüber hinaus warnt die DGS, dass der kombinierte Konsum mit Alkohol, der in der jüngeren Altersgruppe häufig vorkommt, die Risiken weiter erhöht.

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