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So viele Schritte am Tag können Alzheimer verlangsamen

Ein älteres Paar spaziert durch den Wald.
Ein älteres Paar geht durch den Wald. Copyright  Canva
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Von Gabriela Galvin
Zuerst veröffentlicht am
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Die Studie zeigt: Mehr Bewegung geht mit einem langsameren geistigen Abbau einher. Bei Aktiven ließ die Denkleistung langsamer nach.

Mehr als 5.000 Schritte am Tag könnten die Gehirngesundheit älterer Menschen mit erhöhtem Alzheimer-Risiko erhalten, wie eine neue Studie zeigt.

Weltweit leben rund 57 Millionen Menschen mit Alzheimer, der häufigsten Form von Demenz. Ausgelöst wird sie vermutlich durch eine unnormale Ansammlung von Amyloid- und Tau-Proteinen im und um das Gehirn. Zwischen diesen frühen Veränderungen und ersten Symptomen können Jahre vergehen.

Heilbar ist Alzheimer nicht. Forschende suchen deshalb nach Wegen, das Fortschreiten zu bremsen. Ausreichend Bewegung scheint dabei entscheidend.

Ein US-geführtes Forschungsteam zählte deshalb die täglichen Schritte von knapp 300 kognitiv gesunden älteren Erwachsenen mit erhöhten Amyloidwerten. Diese Werte gelten als Risikofaktor für eine spätere Alzheimer-Erkrankung.

Im Verlauf der 14-jährigen Studie ging mehr Bewegung mit einem langsameren kognitiven und funktionellen Abbau einher. Verantwortlich schien vor allem eine langsamere Anreicherung von Tau-Proteinen zu sein, nicht Veränderungen der Amyloidwerte.

Den stärksten Zusammenhang zwischen langsamerer Tau-Anreicherung und geringerem kognitivem Abbau sah die Studie bei 5.001 bis 7.500 Schritten pro Tag. Veröffentlicht wurde sie in der Fachzeitschrift Nature Medicine.

Auch moderate Gehstrecken (3.001 bis 5.000 Schritte täglich) standen mit einer langsameren Tau-Anreicherung und einem geringeren kognitiven Abbau in Verbindung.

Die Ergebnisse „deuten darauf hin, dass Menschen mit bereits frühen Alzheimer-Veränderungen im Gehirn selbst von moderater Bewegung noch profitieren können“, sagte Tara Spires-Jones, Leiterin des Centre for Discovery Brain Sciences an der University of Edinburgh, in einer Mitteilung.

„In der Summe spricht vieles dafür, dass körperliche Aktivität dem Gehirn guttut. Sie ist jedoch keine Garantie, Demenz zu verhindern oder zu verlangsamen“, ergänzte Spires-Jones. Sie war nicht an der Studie beteiligt.

Die Forschenden betonen, eine niedrigere tägliche Schrittzahl könne „für ältere, bewegungsarme Menschen ein leichter zu erreichendes Ziel“ sein, zumal sich Schritte mit Smartwatches und anderen Wearables leicht erfassen lassen.

Zugleich brauche es weitere Forschung, um die Ergebnisse zu bestätigen. Die Studie hat zudem Einschränkungen. Sie berücksichtigte etwa keine anderen Sportarten wie Schwimmen oder Krafttraining.

Allerdings fügen sich die Resultate in frühere Untersuchungen ein, die einen Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Gehirngesundheit zeigen.

So zeigte etwa im vergangenen Jahr eine Studie, dass neu diagnostizierte Demenzpatientinnen und -patienten, die ihr Trainingsprogramm beibehielten, ein um 29 Prozent geringeres Sterberisikoin den Jahren nach der Diagnose hatten.

„Es braucht mehr Forschung, einschließlich klinischer Studien, um den direkten Einfluss von Bewegung auf die Vorbeugung und Verlangsamung von Demenz sowie auf die zugrunde liegenden Krankheitsmechanismen zu verstehen“, sagte Julia Dudley, Forschungsleiterin bei Alzheimer’s Research UK, in einer Mitteilung. Sie war an der Studie nicht beteiligt.

„Studien wie diese bestärken uns jedoch darin, dass einfache Anpassungen des Lebensstils das Gehirn länger gesund halten können“, so Dudley.

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