Medienberichten zufolge wird der ungarische Premierminister Viktor Orbán den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau treffen. Orbán hat die EU aufgefordert, den von den USA geführten Plan zu unterstützen und direkte Gespräche mit Russland zu führen.
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán wird Medienberichten zufolge am Freitag nach Moskau reisen, um Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu führen.
Die Informationen stammten aus ungarischen Regierungsquellen, die an den Vorbereitungen der Reise beteiligt waren, so der mitteleuropäische Nachrichtendienst VSquare.
Die ungarische Regierung hat den Besuch noch nicht bestätigt. Budapest erklärte, es werde die Öffentlichkeit zu gegebener Zeit über Orbáns Programm informieren.
Die Tagesordnung für das Treffen ist noch nicht bekannt. Orbán pflegt jedoch seit der russischen Invasion in der Ukraine Beziehungen zu Putin, und die beiden Politiker stehen in regelmäßigem Kontakt und haben sich seit Anfang 2022 dreimal persönlich getroffen.
Der ungarische Ministerpräsident hat wiederholt erklärt, er sei für einen sofortigen Waffenstillstand und Friedensgespräche zur Beendigung des Krieges in der Ukraine. Am Wochenende forderte Orbán die Europäische Union auf, die Friedensbemühungen Washingtons zu unterstützen und direkte Verhandlungen mit Russland aufzunehmen.
"Die Europäer müssen die Friedensinitiative des US-Präsidenten sofort und bedingungslos unterstützen", schrieb Orbán am Samstag in einem Brief an die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen.
"Wir müssen nicht nur den US-Präsidenten unterstützen, sondern auch unverzüglich eigenständige und direkte diplomatische Verhandlungen mit Russland aufnehmen", fügte er hinzu.
Orbán: Europäer ziehen es vor, den Krieg fortzusetzen
Ungarn ist eines der wenigen europäischen Länder, das trotz der Bemühungen der Europäischen Union, sich von den fossilen Brennstoffen Moskaus abzukoppeln, große Mengen an russischem Öl und Gas importiert.
Bei einem Besuch in Washington im November erreichte Orbán, dass Washington die russischen Ölexporteure Rosneft und Lukoil von sekundären Zöllen befreite.
In seiner Rede an US-Präsident Donald Trump warf Orbán auch der Europäischen Union vor, den Krieg zu unterstützen.
"Ihre Friedensbemühungen sind großartig, aber das Problem ist Brüssel, die Europäer. Sie ziehen es vor, den Krieg fortzusetzen, weil sie immer noch glauben, dass die Ukraine an der Front gewinnen kann", sagte Orbán.
Zuvor hatte Trump direkte Gespräche mit Putin in Budapest angekündigt, die dann aber von Washington abgesagt wurden, weil man sich mit Moskau nicht einigen konnte.
Nach dem Bekanntwerden des 28-Punkte-Plans zwischen den USA und Russland in der vergangenen Woche, der angeblich Moskau sehr entgegenkam, trafen sich ukrainische und europäische Vertreter mit ihren US-Kollegen zu weiteren Gesprächen, denen ein Gegenvorschlag mit mehr Garantien für die Ukraine folgte.