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Studie: Luftverschmutzung mindert Gesundheitsnutzen von Bewegung

Ein Jogger läuft durch die Stadt.
Ein Jogger läuft durch die Stadt. Copyright  Canva
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Von Gabriela Galvin
Zuerst veröffentlicht am
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Eine Studie zeigt: Je höher die Luftverschmutzung in der Nachbarschaft, desto geringer der Schutz für die Gesundheit durch Bewegung und Sport.

Die gesundheitlichen Vorteile regelmäßiger Bewegung schrumpfen deutlich in Gegenden mit schmutziger Luft, zeigt eine neue Analyse.

Wer oft trainiert, hat insgesamt ein geringeres Sterberisiko. Doch hohe Luftverschmutzung schmälert diesen Schutz mit der Zeit, vor allem bei Krebs und Herzkrankheiten. Das berichtet eine Studie im Fachjournal BMC Medicine.

Die Ergebnisse zeigen: Bewegung tut der Gesundheit auch in belasteten Regionen gut. Noch größer werden die Effekte, wenn die Luftqualität steigt, so die Forschenden.

"Unsere Studie zeigt, dass giftige Luft die Vorteile von Bewegung teilweise ausbremsen kann, ohne sie ganz zunichte zu machen", sagte Andrew Steptoe, Mitautor der Studie und Professor für Psychologie und Epidemiologie am University College London (UCL).

"Die Ergebnisse sind ein weiterer Beleg dafür, wie sehr Feinstaub unserer Gesundheit schadet", fügte er in einer Mitteilung hinzu.

Das Team um Steptoe untersuchte Daten von mehr als eineinhalb Millionen Erwachsenen. Sie verfolgten die Teilnehmenden über mehr als zehn Jahre. Die Menschen lebten im Vereinigten Königreich, in Dänemark, den Vereinigten Staaten, in Taiwan und in China.

Die Forschenden konzentrierten sich auf Feinstaubpartikel, PM2,5. Diese Partikel entstehen bei der Verbrennung von Kohle und anderen fossilen Brennstoffen, durch Fahrzeugemissionen, Müllverbrennung und weitere Quellen. Sie sind so klein, dass sie die Blut-Hirn-Schranke überwinden und Herz und Lunge beeinträchtigen können.

Wer pro Woche mindestens zweieinhalb Stunden moderat oder intensiv trainierte, hatte während der Studienzeit ein um 30 Prozent geringeres Sterberisiko als Menschen, die seltener trainierten.

Lebten sie jedoch in Gegenden mit mehr als 25 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (μg/m³), sank die Risikominderung bei sehr Aktiven auf 12 bis 15 Prozent, so die Studie.

Bei höheren Belastungen über 35 μg/m³ ließen die Schutzwirkungen weiter nach. Laut Studie lebt 36 Prozent der Weltbevölkerung über diesem Schwellenwert.

Andere Studien bringen Luftverschmutzung mit Atemwegs- und Herzkrankheiten in Verbindung, aber auch mit neurologischen Störungen wie Parkinson-Krankheit und Demenz.

"Wir wollen niemanden davon abhalten, draußen zu trainieren", sagte Paola Zaninotto, Mitautorin der Studie und Professorin für medizinische und soziale Statistik am UCL.

"Wer die Luftqualität prüft, sauberere Strecken wählt oder an belasteten Tagen die Intensität reduziert, holt mehr Gesundheitsnutzen aus seinem Training", ergänzte sie.

Die Studie hat Einschränkungen. Ein Großteil der Analyse stammt aus wohlhabenden Ländern. Daher lassen sich die Ergebnisse auf Regionen mit niedrigerem Einkommen, in denen die Luftverschmutzung oft noch höher ist, womöglich nicht übertragen.

Den Forschenden fehlten zudem Daten zur Luftqualität in Innenräumen und zur Ernährung der Teilnehmenden. Auch das könnte die Ergebnisse beeinflussen. Dennoch blieben die Resultate bestehen, selbst nachdem Faktoren wie Einkommen, Bildung, Rauchverhalten und Gesundheitszustand berücksichtigt wurden.

Insgesamt sprechen die Ergebnisse für stärkere Anstrengungen, die Luft weltweit sauberer zu machen.

"Saubere Luft und Bewegung sind beide wichtig für gesundes Altern. Deshalb plädieren wir für mehr Einsatz gegen gesundheitsschädliche Verschmutzungswerte", sagte Steptoe.

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