Kindertransporte: Verlorene Kindheit geretteter jüdischer Kinder

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Von Wolfgang Spindler
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Das Holocaust-Museum in Los Angeles erinnert an den Beginn der Rettungsaktion vor 80 Jahren.

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Zum 80. Jahrestag des Beginns der Kindertransporte erinnert die Ausstellung "Childhood Left at the Station" des Holocaust-Museums in Los Angeles an die Rettung jüdischer Kinder im Dritten Reich. Rund 10.000 wurden zwischen Dezember 1938 und September 1939 durch die Verschickung nach Großbritannien, in die Schweiz, Schweden oder in andere Länder vor den Vernichtungslagern der Nazis bewahrt:

"Ich habe schon immer daran geglaubt, dass wir viel aus der Geschichte lernen können. Sie erhellt die Bedeutung dessen, was heute geschieht und es ist wichtig, was wir daraus lernen können. Eine meiner ersten Ideen, die ich hatte, war, persönliche Zitate von jedem der Überlebenden aufzunehmen. Sie bringen wirklich die Angst, den Schmerz, die Traurigkeit und den Schrecken der Trennung und des Verlusts der Heimat zum Ausdruck", sagt Kuratorin Jordanna Gessler.

Einwanderungspolitk von Trump

Bei der Konzeption der Ausstellung habe sie sich nicht vorstellen können, dass die umstrittene Einwanderungspolitik von US-Präsident Donald Trump das Thema Kindertrennung von ihren Eltern in die Öffentlichkeit bringen würde, so die Kuratorin. Trumps Null-Toleranz-Politik trennte im Mai und Juni Tausende von Einwandererkindern von ihren illegal über Mexiko eingereisten Eltern: Die Eltern kamen in Haft, die Kinder in Heime.

Lebendige Geschichte

Anhand von Erinnerungsstücken und persönlichen Erzählungen von zehn der Geretteten wird ihre leidvolle Geschichte lebendig. Die meisten der verschickten Kinder sahen ihre Familie nie wieder. Die Ausstellung in Los Angeles läuft bis Ende des Jahres.

Gedenken und Bildung

Das "Los Angeles Museum of the Holocaust" (LAMOTH) hat seit seiner Gründung 1961 eine zweifache Mission: Gedenken und Bildung. LAMOTH gedenkt den Opfern und ehrt die Überlebenden. Außerdem bietet das Museum insbesondere Schulklassen Informationen über den Holocaust. Zudem engagiert sich die Einrichtung für den Dialog mit Holocaust-Überlebenden, die eine lebendige Verkörperung der Geschichte sind.

Journalist • Sabine Sans

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