Filmfestspiele in Venedig: Netflix darf mitmischen

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Von Euronews
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Werke aus dem Hause Netflix sind anders als in Cannes beim ältesten Filmfestival der Welt erlaubt. Der künstlerische Leiter der Veranstaltung erläutert seine Sichtweise.

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Venedig ist der Altmeister der Filmfestspiele. 1932 wurde die Biennale di Venezia zum ersten Mal abgehalten, doch Tradition und Neuheiten schließen sich nicht aus, meinen die Veranstalter.

Während das Festival im südfranzösischen Cannes Beiträge von Netflix nicht zulässt, dürfen Filme des US-Medienunternehmens in der Lagunenstadt sehr wohl laufen.

Der künstlicherische Leiter der Filmfestspiele von Venedig, Alberto Barbera, meint: „Vor uns stehen große Änderungen und fast so etwas wie eine Revolution. Ich finde nicht, dass man sich neuen Plattformen gegenüber verschließen sollte."

„Dass Cannes Netflix nicht will, ist für Venedig ein Gewinn", sagt der Filmreporter Scott Roxborough. „Dass Cannes Netflix ablehnt und deshalb Filme vom Wettbewerb ausschließt, kommt Venedig zugute, denn einige Netflix-Streifen, die wohl auch in Cannes gelaufen wären, werden jetzt hier gezeigt."

22 Prozent der in Venedig laufenden Werke stammen von Filmemacherinnen. Unter den Wettbewerbsbeiträgen findet sich aber nur ein Film einer Frau: „Die Nachtigall“ von der Australierin Jennifer Kent.

„Es liegt nicht in unserer Macht, wer bei einem Film Regie führt“, so Alberto Barbera

. „Und ich finde nicht, dass wir einen Film nur deshalb nehmen sollten, weil er von einer Frau gedreht wurde. Das ist kein Kriterium. Das einzige Kriterium, das wir gebrauchen können, ist die Qualität des Films."

Roxborough betonte: „Ich glaube, dass die großen Filmfestspiele - und Venedig als ältestes Festival der Welt gehört dazu - durchaus eine Verantwortung tragen und bei diesem Thema im Blickpunkt stehen. Sie sollten sich nicht damit herausreden, abwarten zu wollen, dass das Thema in der Gesellschaft ausdiskutiert ist, bevor sie selber Stellung beziehen."

Der Musikfilm „A Star is born“ ist die Neufassung von "Ein Stern geht auf" aus dem Jahre 1937. Im Wettkampf um den Goldenen Löwen ist der Streifen des US-Amerikaners Bradley Cooper zwar nicht dabei, feiert in Venedig aber außer Konkurrenz Weltpremiere.

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