„Vibe Coding“ verwandelt mit KI natürliche Sprache in Programmcode. Das Collins Dictionary kürt den Begriff zum Wort des Jahres 2025.
Die Lexikografen des Collins Dictionary überwachen den Collins-Korpus mit 24 Milliarden Wörtern. Er speist sich aus verschiedenen Medienquellen und dient als Grundlage für die jährliche Liste neuer und bemerkenswerter Wörter, die „unsere sich ständig wandelnde Sprache und die Anliegen derer, die sie benutzen“ widerspiegeln.
Für 2025 hat Collins Dictionary sein Wort des Jahres gewählt: „vibe coding“. Genau genommen sind es zwei Wörter. Gemeint ist die Kunst, mit Hilfe künstlicher Intelligenz Sprache in Computercode zu verwandeln.
Geprägt hat den Ausdruck Andrej Karpathy, früherer KI-Direktor bei Tesla und Gründungsingenieur von OpenAI. Der Begriff beschreibt, wie man KI nutzt, um eine neue App zu entwickeln, und dabei „vergisst, dass der Code überhaupt existiert“. So können inzwischen auch Menschen ohne Programmierkenntnisse digitale Plattformen bauen.
Collins Dictionary definiert es als „den Einsatz künstlicher Intelligenz, die durch natürliche Sprache angestoßen wird, um beim Schreiben von Computercode zu helfen“. Seit dem ersten Auftauchen im Februar 2025 verzeichnet das Wörterbuch einen deutlichen Anstieg der Nutzung von „vibe coding“.
„Die Wahl von ‚vibe coding‘ als Wort des Jahres bei Collins erfasst perfekt, wie sich Sprache parallel zur Technologie entwickelt“, sagte Collins-Geschäftsführer Alex Beecroft. „Sie signalisiert einen großen Wandel in der Softwareentwicklung, denn KI macht Programmieren zugänglicher.“
Er fügte hinzu: „Die nahtlose Verbindung menschlicher Kreativität und maschineller Intelligenz zeigt, wie natürliche Sprache unsere Interaktion mit Computern grundlegend verändert.“
„Vibe coding“ knüpft an das letztjährige „brat“ an, das die britische Sängerin Charli XCX populär machte. Es gehörte zu einer Auswahlliste mit zehn Wörtern, die Stimmung, Sprache und die prägenden Themen des Jahres 2025 abbilden.
Hier sind die Begriffe, die es beinahe geschafft hätten. Viele davon tauchten auch in der Shortlist von Dictionary.com für das Wort des Jahres auf:
- Aura farming: die bewusste Pflege einer unverwechselbaren und charismatischen Persona
- Biohacking: die Veränderung natürlicher Körperprozesse, um Gesundheit und Langlebigkeit zu verbessern
- Broligarchy: eine kleine Clique sehr wohlhabender Männer, die politischen Einfluss ausüben
- Clanker: eine abwertende Bezeichnung für einen Computer, Roboter oder ein KI-System (ein Wort, das durch Star Wars: The Clone Wars populär wurde)
- Coolcation: ein Urlaub an einem Ort mit kühlem Klima
- Glaze: jemanden übermäßig oder unverdient loben oder schmeicheln
- HENRY: Akronym für „high earner, not rich yet“, also eine Person, die trotz hohen Einkommens noch kein erhebliches Vermögen aufgebaut hat
- Micro-retirement: eine Auszeit zwischen Beschäftigungsphasen, um persönlichen Interessen nachzugehen
- Taskmasking: die Praxis, am Arbeitsplatz nur den Anschein von Produktivität zu erwecken
Und für die kleine Zeitreise: Das sind die Collins-Wörter des Jahres der vergangenen fünf Jahre:
- 2020: Lockdown: gewählt auf dem Höhepunkt der COVID-19-Pandemie: „die Verhängung strenger Beschränkungen für Reisen, soziale Kontakte und den Zugang zu öffentlichen Räumen“
- 2021: NFT: Nicht-fungibler Token: ein einzigartiger digitaler Identifikator, der auf einer Blockchain gespeichert ist und Eigentum sowie Echtheit bescheinigt
- 2022: Permakrise: „eine anhaltende Phase von Instabilität und Unsicherheit“
- 2023: KI: die Abkürzung für künstliche Intelligenz
- 2024: Brat: populär gemacht von der britischen Sängerin Charli XCX: ein Lebensstil, „geprägt von einer selbstbewussten, unabhängigen und hedonistischen Haltung“.