Kosten-Nutzen-Verhältnis beim Bologna-Prozess

Kosten-Nutzen-Verhältnis beim Bologna-Prozess
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Von Euronews
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Philippe ais Belgien fragt:
“Ich stelle mir Fragen zum Bologna-Prozess. Zunächst ist es eine sehr interessante Initiative.
Aber ich möchte wissen, ob es Studien zum Verhältnis von Preis und Qualität gibt.”
Es antwortet Denis Poizat, Dozent am Institut für Wissenschaft und Praxis der Ausbildung und Erziehung in Lyon.
“Ich würde Philippe zunächst einmal antworten, der Bologna-Prozess hat Tausenden von Studenten erlaubt, im Ausland zu studieren. Diese Möglichkeit gab es zuvor nur für einiger wenige, während es heute eine großartige Sache für die Jugend international ist, einen Studienabschnitt im Ausland zu absolvieren. Zweitens würde ich Philippe antworten wollen, die Harmonisierung macht Fortschritte in dem Sinne, dass Diplome wechselseitig anerkannt werden, was überhaupt erst eine solche Mobilität erlaubt. Wenn man das Kosten-Nutzen-Verhältnis des Bologna-Prozesses ermitteln will, muss man sich an einige Eckpunkte halten, die von großen internationalen Organisationen und von den Nationen selber festgelegt wurden. Das heisst: Können die Universitäten den Wohlstand des Staates fördern, dem Wohle der Bevölkerung dienen? Das kann man nicht für einen Zeitraum von fünf oder zehn Jahren bewerten sondern erst nach 30 Jahren. Man kann beobachten, dass sich die ersten Hinweise auf diesem Gebiet zeigen, dass der europäische Markt durch den Bologna-Prozess auch zu einem “Markt des Wissens” wird, zu einem “Europa des Wissens. Und das ist eine sehr vorteilhafte Innovation.
Dennoch, so glaube ich, muss man auch die Kritik zur Kenntnis nehmen. Die besagt, dass vielleicht bei diesem Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht jeder von dem dadurch angestoßenen wirtschaftlichen Aufschwung profitieren wird, dass sich da die Frage der Gerechtigkeit stellt. Ich glaube, dass sich der Bologna-Prozeß in Richtung auf eine zuförderst europäische Hyper-Demokratie entwickelt, die zugleich das Wohl des Volkes befördert, ebenso die Gerechtigkeit. Ich hoffe, dass im Europa der Universitäten – “Universität” hängt zusammen mit “universell” – der Nutzen dieser “Hyper-Demokratie” in der Welt des Wissens wiederum den Bologna-Prozeß vorantreibt.”

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