Die Zukunft der EU-Lebensmittelhilfe

Die Zukunft der EU-Lebensmittelhilfe
Von Euronews
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Eine schriftliche Frage von Tom in Paris:

Guten Tag, ich habe kürzlich gelesen, dass das EU-Programm der Lebensmittelhilfe für Bedürftige eingestellt werden könnte. Stimmt das? Vielen Dank.

Es antwortet Maurice Lony, Direktor der Französischen Föderation der Lebensmittelbanken:

Nun, dieses europäische Programm der Hilfe für die Bedürftigsten – in den Medien hört man manchmal die Abkürzung PEAD – wurde 1987 eingerichtet, weil damals in der Europäischen Union etwas derartiges benötigt wurde. Finanziert wurde es zunächst aus EU-Agrarüberschüssen, aber mit der Zeit, als der Agrarmarkt immer besser reguliert wurde, erhielt das Programm ein eigenes Budget.

Damit verlor das Programm die Verbindung mit der Gemeinsamen Agrarpolitik und wurde zu einem einfachen Mittel der sozialen Unterstützung, was einigen Staaten nicht gefällt, weil sie darauf bestehen, dass für die Sozialhilfe die Einzelstaaten zuständig sind, nicht die EU. Sie sind aber damit einverstanden, das Programm erst Ende 2013 einzustellen.
Uns erscheint es allerdings nicht hinnehmbar, für 2014 kein Ersatzprogramm aufzulegen.

Wenn das Programm verschwindet, wird es in Europa 13 Millionen Menschen geben, die zur Kategorie der “Bedürftigsten” gehören, das muss man wissen. Allein in Frankreich sind es drei Millionen Menschen.

Die französischen Verbände erhalten 25 bis 50% ihrer Vorräte durch dieses Programm. In Polen werden sogar 90% des Bedarfs der Hilfebedürftigsten durch dieses europäische Programm gedeckt.

Wir verlangen heute folgendes: In einem Monat kommen die Staats- und Regierungschefs der EU zsuammen, um über die Einrichtung eines neuen Programms zu entscheiden. Wir fordern diese politisch Verantwortlichen auf, dass sie sich dafür einsetzen, dass eine neue Einrichtung der Hilfe für die Bedürftigsten geschaffen wird, und dass das Hauptinstrument dieser Einrichtung die Lebensmittelhilfe sein wird, denn sie ist der Zugang zu anderen Versuchen der sozialen Eingliederung, und schließlich muss diese Einrichtung mindestens mit dem gegenwärtigen Betrag von 500 Millionen Euro pro Jahr ausgestattet werden, das entspricht einem Euro pro europäischen Bürger pro Jahr, wobei man aber daran denken muss, dass der tatsächliche Bedarf eher um die 700 Millionen Euro pro Jahr liegt.

Für weitere Informationen über die EU wählen Sie die Rufnummer 00 800 6 7 8 9 10 11 oder besuchen Sie unsere Website:
ec.europa.eu/research/enquiries

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