Deutsche Politiker erhalten rechtsextreme Morddrohungen

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Von Euronews mit dpa
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Der Absender nimmt in seinem Schreiben Bezug auf den Mord an Lübcke. Er sei nur der Anfang einer „Phase bevorstehender Säuberungen“ gewesen – weitere „Hinrichtungen“ würden folgen.

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Nach dem Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke haben weitere deutsche Politiker rechtsextreme Morddrohungen erhalten. Darunter die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Das bestätigte die Polizei.

„Phase bevorstehender Säuberungen“

Laut „Kölner Stadt-Anzeiger“ nimmt der anonyme Absender in seiner Mail Bezug auf den Mord an Lübcke. Er sei nur der Anfang einer „Phase bevorstehender Säuberungen“ gewesen – weitere „Hinrichtungen“ würden folgen, darunter die Rekers. Offiziell wurde ein Zusammenhang zum Fall Lübcke aber noch nicht bestätigt.

Die heute 62-jährige Rekers war bereits im Oktober 2015 Ziel eines rechtsextremen Attentäters geworden. Er rammte ihr ein Messer in den Hals – Reker wurde lebensgefährlich verletzt.

Sie hatte erst vor wenigen Tagen angesichts des Mordes an Lübcke zu mehr Engagement für eine offene Gesellschaft aufgerufen. Der "furchtbare" Mord müsse "uns wachsam machen, aber nicht ängstlich“, so Reker auf Twitter.

Auch Bürgermeister von Altena bekam eine Mail

Ebenfalls per Mail bedroht wurde Andreas Hollstein – Bürgermeister der westfälischen Stadt Altena. Auch er war bereits 2017 vom einem Rechtsextremen attackiert worden, auch er hatte nach der Festnahme im Fall Lübcke auf Twitter vor „rechtem Hass“ gewarnt.

Landeskriminalamt Berlin ermittelt

Da neben Reker und Hollstein noch weitere Politiker zu den Empfängern der Drohmail gehören, hat das Landeskriminalamt Berlin nach Medienberichten die Ermittlungen übernommen.

Walter Lübcke war Anfang Juni auf der Terrasse seines Hauses erschossen worden. Dringend tatverdächtig ist ein 45-jähriger Neonazi, vorbestraft und dem Verfassungsschutz bekannt. Ob er allein handelte oder als Teil eines Netzwerks, wird derzeit untersucht.

Weitere Quellen • Kölner Stadt-Anzeiger

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