The Brief from Brussels: Bauern bangen um EU-Beihilfen

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Copyright APChristophe Ena
Von Gregoire Lory
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Top-Themen des Tages aus Brüssel

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In dieser Ausgabe von The Brief from Brussels: 

Die gemeinsame Agrarpolitik ist eine der Säulen der europäischen Integration.

Mit fast 40 Prozent ist sie stets der größte Posten des gesamten EU-Haushalts.

Doch dieser Anteil bröckelt ab.

Für Kleinbauern wie Guillaume Fastré aus dem belgischen Namur ist das ein bedenkliches Zeichen.

Ohne die EU-Hilfen, so fürchtet er, ist die Zukunft seines Betriebs bedroht.

Die Beihilfen seien größer als sein jährliches Gehalt. Die Rechnung sei also einfach: keine Beihilfen, kein Gehalt.

Womöglich müsse er sich außerhalb der Landwirtschaft eine andere Stelle suchen, sein Hof bleibe dann nur noch ein Hobby.

Das Einkommen von Bauern in der EU beläuft sich auf knapp die Hälfte des Durchschnittseinkommens.

Doch jenseits von Profitüberlegungen würde eine Kürzung der Agrarsubventionen ein ganzes Produktionsmodell in Frage stellen.

Nämlich den privaten Kleinbauernhof. Guillaume Fastré führt ein Familienunternehmen, das ohne EU-Unterstützung nicht überleben kann.

Kleinhöfe wie seiner würden ohne Beihilfen verschwinden, so sagt er. Und darum gehe es bei der Unterstützung: Landwirtschaft als Familienbetrieb im Respekt der Umwelt und der Heimatregion zu schützen.

Für Guillaume Fastré hängt die Diversifizierung der Landwirtschaft von den EU-Beihilfen ab.

Zudem stehen Bauern und Agrarproduzenten an vorderster Front, um die EU-Umweltziele umzusetzen.

Doch um diese immer präziser werdenden Ziele zu erreichen, müssen die Landwirte in moderne Geräte und Düngemittel investieren.

Man könne weiter mit alten Geräten arbeiten und deren Lebensdauer um ein paar Jahre verlängern, sagt Fastré.

Wenn man aber wettbewerbsfähig bleiben wolle, brauche man die besten Gerätschaften - doch das koste Geld.

Für den Hof der Familie Fastré sind die Verhandlungen über den EU-Agrarhaushalt also von vitaler Bedeutung.

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Das Gleiche gilt für Kleinbauern überall in Europa.

Seit 2005 ist die Zahl der Jobs in der Landwirtschaft um ein Viertel geschmolzen.

Die gemeinsame Agrarpolitik sichert auch die Zukunft der Branche für künftige Generationen.

Zur Zeit sind nur etwa fünf Prozent der Bauern jünger als 35.

Journalist • Stefan Grobe

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