Streit um Militärstreifen in Belgien

Streit um Militärstreifen in Belgien
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Von Jack Parrock
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Die Regierung will militärische Patrouillen bis September beenden - im Jüdischen Viertel von Antwerpen hält man das für keine gute Idee

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Das jüdische Viertel in Antwerpen - eine Risikozone für islamische Terroranschläge.

Lokale Organisationen haben die belgische Regierung aufgefordert, bewaffnete Patrouillen nicht wie geplant einzustellen.

Bewaffnete Streifen könnten Terroranschläge nicht verhindern, aber sie dienten der Abschreckung, sagt Hans Knoop vom Bürgerverein FJO.

Wenn Terroristen wüssten, dass es keine Streifen mehr gebe, dann hätten sie freie Hand. Streifen hätten einen wichtigen psychologischen Effekt.

Im Mai 2014 tötete ein islamischer Terrorist vier Menschen im Jüdischen Museum in Brüssel.

Nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo im Januar 2015 in Paris wurde ein Anschlag auf belgischem Boden vereitelt.

Nach den Anschlägen 2016 auf Brüssel waren bis zu 3000 Soldaten im Einsatz.

Heute sind es nur noch rund 200.

Die gesamte Operation kostete den belgischen Staat seitdem rund 200 Millionen Euro.

Der Verteidigungsminister schlug nun vor, die Operation bis September zu beenden.

Danach würden nur noch Atomkraftwerke bewacht.

Doch inzwischen gibt es Streit zwischen der Politik und dem Militär.

Die belgische Militärführung sei von Anfang an nicht glücklich gewesen, da sie dies für eine Aufgabe der Polizei hielt und nicht der Armee, so der Terrorismus-Experte Thomas Renard vom Egmont-Institut.

Zudem wurde befürchtet, wichtige Ressourcen zu verlieren, die sie lieber in wirklichen Militärmissionen verwendet hätte.

Die belgischen Behörden mögen von einem gesunkenen Bedrohungsrisiko ausgehen.

Die lokalen Organisationen in Antwerpen wollen dennoch wachsam bleiben.

Journalist • Stefan Grobe

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