Coronavirus vertreibt Jobs für Dolmetscher in Brüssel

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Von Efi Koutsokosta
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Freiberufliche Konferenz-Dolmetscher, die normalerweise bei der EU Sitzungen simultan übersetzen, sind plötzlich ohne Job - denn die Sitzungen gibt es nicht mehr

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Ein symbolischer Protest von Dolmetschern, die in Brüssel ihre Stimme verloren haben.

Die Coronavirus-Krise hat die Zahl der physischen Sitzungen drastisch reduziert - und damit die Arbeitsmöglichkeiten für die, die für Politiker und hohe Beamte übersetzen.

Seit März sind etwa 1200 freiberufliche Dolmetscher ohne Beschäftigung.

Joline aus Trinidad ist eine von ihnen.

Sie fühle sich allein gelassen, sagt sie. Es sei schon ironisch: Da werde in Sitzungen in zahlreichen Sprachen über Solidarität geredet, und nun sitze sie auf dem Trockenen. Das sei traurig und erschreckend.

Angestellte der europäischen Institutionen haben kein Recht auf Arbeitslosengeld aus Belgien.

Maria arbeitet seit 2018 bei der EU.

In den nächsten drei Monaten habe sie vermutlich kein Einkommen. Es sei sehr stressig, denn niemand wisse, wie es danach weitergehe.

Nach Verhandlungen erklärte sich die Personalabteilung der EU-Institutionen zur Zahlung von 1400 Euro für drei geleistete Arbeitstage von Mitte März bis Dezember bereit.

Der Dolmetscher-Verband erklärte, da es keinen Tarifvertrag gebe, würden nur individuelle Angebote akzeptiert.

Rein technisch gesehen böten die existierenden Regeln keinerlei Hilfe, so habe es in Gesprächen mit der Personalabteilung geheißen.

Dennoch hoffe man auf Flexibilität und unbürokratische Lösungen.

Auf unsere Anfrage an die EU-Kommission gab es bislang keine Antwort.

Journalist • Stefan Grobe

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