Klimapolitik nach der Pandemie

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Copyright Martin Meissner/Copyright 2018 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Jack Parrock
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Die Energiebranche unternimmt heftige Lobby-Bemühungen in Brüssel, um das Ende von fossilen Brennstoffe so weit wie möglich hinauszuschieben - sagen Klimaschützer

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Die europäische Energiebranche hat die EU aufgefordert, im Verkehrssektor Flüssigbrennstoffen den Vorzug zu geben.

Kraftstoffe, die nicht auf Erdöl basieren, könnten mit bestehenden fossilen Energiequellen vermischt werden und Teil der europäischen Strategie werden, bis 2050 schadstoffneutral zu werden.

John Cooper, Direktor des Branchenverbands Fuels Europe erklärte, es sei die Herausforderung für die Zukunft, die wachsende Nachfrage nach Flüssigbrennstoffen mit den Klimazielen in Einklang zu bringen.

Wenn die EU hier eine Meinungsführerschaft übernehme, könne dies die Basis für die Branche in Europa sein, Pionier dieser Technologie zu werden.

Dies könnte für viele energie-intensive Industrien von Nutzen sein.

Schadstoffarme Flüssigbrennstoffe werden aus Biomasse hergestellt und geben keine Emissionen in die Erdatmosphäre ab.

Für die EU indes ist der Fokus auf erneuerbare Energien die Priorität.

Doch die richtigen Treibstoffe für Lastwagen und Flugzeuge zu finden, ist schwerer als die Elektrifizierung von Autos.

Für Klimaschützer indes will die Treibstoffindustrie die Realität noch immer nicht sehen.

SOT: Laura Buffet - Policy Officer, Transport and Environment

Die Industrie weiche der Frage aus, wann auf Öl und Gas endgültig verzichtet werde, meint Laura Buffet von "Verkehr und Umwelt".

Und wenn von null Emissionen im Verkehrssektor die Rede sei, dann heiße das der völlige Verzicht auf fossile Brennstoffe.

Die sogenannten Alternativen, die die Industrie ins Spiel bringe, basierten zudem auf pflanzlichen Stoffen, für die massiv Wälder gerodet werden müssten.

Dies alles seien reine Ablenkungsmanöver.

Die EU-Energieminister ringen nach einer Lösung, wie die Klimaziele verweiklicht werden können und gleichzeitig der wirtschaftliche Schaden der Coronavirus-Krise begrenzt werden kann.

Jedes Mitgliedsland will dazu Vorschläge machen, die von der EU-Kommission geprüft werden.

Viele Länder hätten bereits Ideen für konkrete Etatposten, die aus dem Wiederaufbaupaket finanziert werden könnten, so EU-Energiekommissarin Kadri Simson.

Man wolle nun eng zusammenarbeiten, um die Gelegenheit zu einem Umbau von Wirtschaft und Energiesektor zu nutzen.

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Insgesamt wollen acht EU-Staaten die Genehmigung für Zuschüsse für Erdgasprojekte bekommen.

Klimagruppen lehnen dies indes als rückwärtsgerichtet ab.

Journalist • Stefan Grobe

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