Unmut in Brüssel über Ungarns Grenzschließung für Ausländer

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Von Joanna Gill
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Anstatt einseitig und ohne Abstimmung mit anderen seine Grenzen für Ausländer komplett zu schließen, solle Budapest lieber differenziertere Maßnahmen ergreifen, meint die EU-Kommission

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Die Entscheidung Ungarns, ab September seine Grenzen für Ausländer zu schließen, hat in Brüssel für Unmut gesorgt.

Die EU-Kommission verwies dabei auf ihre im Juli ausgesprochenen Coronavirus-Empfehlungen, die deutlich nuancierter sind.

Zu allgemeine Verbote, die die Reisefreiheit einschränkten, sollten durch gezieltere Maßnahmen ersetzt werden, so eine Kommissionssprecherin.

So sollten Einreisebeschränkungen etwa nur für bestimmte Herkunftsregionen gelten.

Zudem rief die EU die Mitgliedstaaten auf, Grenzschließungen miteinander zu koordinieren.

Es dürfe keine Alleingänge geben.

Unverständnis auch im Europäischen Parlament.

Die Entscheidung Budapests stehe in starkem Kontrast zum Verhalten von Ministerpräsident Orban, der bei jüngsten Terminen keine Maske getragen und die Abstandsregeln nicht eigehalten habe, so die niederländische Liberale Sophie in't Veld.

Orban solle die EU nicht erneut provozieren, sondern sich als Mannschaftsspieler erweisen, der die Regeln einhalte.

Budapest verteidigte seine Entscheidung. Ungarn sei eine grüne Coronaviruszone, der Rest Europas dagegen rot.

Journalist • Stefan Grobe

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