Gesundheitsunion soll Kampf gegen Pandemie über Grenzen verbessern

Im Kampf gegen eine Pandemie soll die Gesundheitsunion helfen
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Von Stefan Grobe
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"Wir brauchen eine Europäische Gesundheitsunion - und zwar jetzt." Worte von Ursula von der Leyen am Mittwoch in ihrer Rede zur Lage der Europäischen Union. Angesichts des Fortschreitens der Pandemie könnte der Zeitpunkt kaum besser gewählt sein. Doch was bedeutet eine Gesundheitsunion?

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"Wir brauchen eine Europäische Gesundheitsunion - und zwar jetzt."

Worte von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch in ihrer Rede zur Lage der Europäischen Union.

Angesichts des Fortschreitens der Pandemie könnte der Zeitpunkt kaum besser gewählt sein.

Doch was bedeutet eine Gesundheitsunion?

Die Kommission denkt an mehr Macht für die EU-Arzneimittel- und Gesundheitskontrollbehörden, und sie will die Reaktionsfähigkeit der EU verbessern.

Man wolle eine Agentur für biomedizinische Forschung und Entwicklung einrichten. Diese werde die grenzüberschreitende Zusammenarbeit fördern, vor allem in Notfällen, so von der Leyen.

Diese neue Agentur könnte der EU helfen, schneller auf die nächste Pandemie zu reagieren.

Europa müsse etwas Großes schaffen, das den Mitgliedsstaaten schneller helfen könne als bisher, so die schwedische Sozialdemokratin Jutte Guteland.

Die Idee einer Europäischen Gesundheitsunion ist indes nicht neu.

Es brauchte allerdings eine globale Pandemie mit Grenzschließungen und Wirtschaftskrise, um sie an die Spitze der politischen Tagesordnung zu bringen.

Die Idee, dass die Mitgliedsstaaten enger zusammenarbeiten und ihre Ressourcen teilen, gewinnt nun immer mehr Zulauf.

Wichtig sei, dass Knowhow und verfügbare Daten geteilt würden und dass die nationalen Institute zusammenarbeiteten, um mit der Pharmaindustrie mithalten zu können, so die niederländische Grüne Kim Sparrentak.

Von der Leyen versprach zudem, sich mit dem Parlament zu verbünden, um das EU4Health-Programm, die Antwort der EU auf Covid-19, wieder zu stärken, nachdem die Mitgliedstaaten die finanziellen Mittel zusammengestrichen hatten.

Das EU4Health-Programm müsse zukunftsfähig gemacht werden und mehr Fördermittel bekommen. Sie sei dankbar, dass sich das Parlament in dieser Frage dem Rat widersetzt habe.

Von der Leyens Plan ist ehrgeizig. Doch nach dem Coronavirus scheint die Zeit für die Gesundheitsunion gekommen.

Weitere Quellen • Christopher Pitchers

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