1. Foto nach dem Putsch: Nigers Präsident Bazoum kann noch lachen

Der Präsident des Tschad (links) neben dem gestürzten nigrischen Präsidenten Bazoum
Der Präsident des Tschad (links) neben dem gestürzten nigrischen Präsidenten Bazoum Copyright  AFP PHOTO / FACEBOOK
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Von Euronews mit AP, dpa
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Nach dem Putsch im Niger haben die Militärregierungen der beiden Nachbarländer Burkina Faso und Mali die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas mit drastischen Worten vor einem Eingreifen gewarnt.

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Nach dem Militärputsch in Niger ist der Übergangspräsident des Tschad offenbar zu einer Vermittlungsmission ins Nachbarland gereist. Mahamat Idriss Déby Itno führte Gespräche mit hochrangigen Militärs in Niamey, darunter der neue Machthaber und Chef der Präsidentengarde, General Omar Tchiani.

Déby Itno traf auch den am vergangenen Mittwoch entmachteten nigrischen Präsidenten Mohamed Bazoum, der offenbar weiter im Präsidentenpalast in der Hauptstadt Niamey festgehalten wird. Dabei entstand die erste Aufnahme von Bazoum seit dem Machtwechsel in der vergangenen Woche. Déby Itno postete das Foto auf seiner Facebook-Seite. Über Gesprächsinhalte wurde zunächst nichts bekannt.

Tschad gehört nicht zu den 15 Mitgliedern des westafrikanischen Ecowas-Bündnisses, das den Putschisten ein Ultimatum von einer Woche setzte, um Präsident Bazoum wieder im Amt zu installieren. Anderenfalls wollte Ecowas ein militärisches Eingreifen nicht ausschließen.

Allerdings herrscht auch unter den Ecowas-Mitgliedern keine klare Linie für das weitere Vorgehen. Die Militärregierungen von Burkina Faso und Mali warnten drastisch vor einem Eingreifen. Jede militärische Intervention gegen Niger komme einer Kriegserklärung gegen Burkina Faso und Mali gleich, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der beiden Übergangsregierungen. Sie warnten vor einem Übergreifen des Konflikts auf die gesamte Region.

Anspannung in der Sahel-Zone

Auch in Mali und Burkina Faso hatte sich das Militär an die Macht geputscht. Der Niger war das letzte der drei Nachbarländer in der Sahelzone, das von einer demokratisch gewählten Regierung geführt wurde. 

Die nigrische Junta beschuldigte unterdessen die ehemalige Kolonialmacht Frankreich, eine militärische Intervention vorzubereiten. Frankreich wies den Vorwurf zurück.

Die deutsche Regierung stoppte als Reaktion auf den Putsch die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit und alle direkten Unterstützungszahlungen an die zentrale Regierung in Niamey.

Erst Ende vergangenen Jahres  hatte die EU eine Militärmission im Niger beschlossen, um den Terrorismus in der Region zu bekämpfen. Die deutsche Bundeswehr stellt für diese Mission bisher nur einige wenige Soldaten, die in Niamey stationiert sind.

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