Im Interview mit Euronews hat sich der Generalsekretär des Golf-Kooperationsrates Jasem AlBudaiwi zum Krieg in der Ukraine geäußert.
Mohammed bin Salman, der Ministerpräsident Saudi-Arabiens, weilt derweil anlässlich des ersten Kooperationsgipfels zwischen der EU und den Golfstaaten in Brüssel.
Die Ausbreitung des Krieges im Nahen Osten, neue Bestrebungen nach einer Zweistaatenlösung, der Handel sowie der anhaltende Krieg in der Ukraine stehen auf der Agenda.
Euronews hat im Interview mit dem Generalsekretär des Golf-Kooperationsrates Jaseim AlBudaiwi über den Krieg in der Ukraine gesprochen.
"Niemand sollte irgendeine Art von Gewalt anwenden"
Eine der Forderungen der EU-Mitgliedsstaaten während der Gespräche war, dass die Golfstaaten die Rolle Russlands als globale Sicherheitsbedrohung und insbesondere als Bedrohung für Europa stärker anerkennen. Auf die Frage, ob er Russland als Sicherheitsbedrohung sehe, antwortete AlBudaiwi ausweichend.
"Niemand sollte irgendeine Art von Gewalt anwenden. Ich komme selbst aus Kuwait und weiß, was Gewaltanwendung bedeutet. Als Saddam in den 90er Jahren in Kuwait einmarschierte, war mein Land innerhalb weniger Stunden verschwunden", führte AlBudaiwi aus.
"Wenn wir also über Dialog oder Diplomatie sprechen, dann sprechen wir über das Bedürfnis der Menschheit nach Dialog und Diplomatie. Wir sorgen dafür, dass diese Botschaft bei jedem einzelnen Partner, mit dem wir zusammenarbeiten, ankommt", so der Generalsekretär weiter.
"Niemand sollte wegen eines bestimmten Themas ausgegrenzt werden"
Auch auf die Nachfrage, ob er Russland nun als Sicherheitsbedrohung anerkenne und ob der Dialog mit Putin nicht angesichts des Einmarsches in die Ukraine gescheitert sei, antwortete AlBudaiwi vage – und verwies auf den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen.
"Nun, es gibt einen Sicherheitsrat, es gibt die Vereinten Nationen, zu denen wir alle gehen können. Das ist unser Gericht. Dort müssen Sie diese Art von Fragen ansprechen. Man geht zur Generalversammlung der Vereinten Nationen, man geht zum Sicherheitsrat und spricht sie an", so AlBudaiwi.
"Und auch hier sollte niemand wegen eines bestimmten Themas oder einer bestimmten Angelegenheit ausgegrenzt werden. Es muss eine umfassende Anstrengung sein, eine internationale umfassende Anstrengung, die sich mit dieser Art von Fragen befasst", fügte er hinzu.