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Polen schließt russisches Generalkonsulat in Posen und weist zehn Konsulat-Mitarbeiter aus

Poznan
Poznan Copyright  Czarek Sokolowski/2011 AP
Copyright Czarek Sokolowski/2011 AP
Von Heilika Leinus & Euronews
Zuerst veröffentlicht am
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Das polnische Außenministerium hat zehn Mitarbeiter des russischen Generalkonsulats in Posen aufgefordert, das Land zu verlassen. Das russische Außenministerium verspricht, darauf zu reagieren.

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Zehn Mitarbeiter des russischen Generalkonsulats in Poznan müssen Polen verlassen, nachdem Warschau beschlossen hat, das Konsulat zu schließen. Das teilte der Sprecher des polnischen Außenministeriums, Pawel Wroński, am Donnerstag mit.

„Drei Diplomaten und fünf Mitarbeiter aus dem administrativen und technischen Bereich werden das russische Konsulat in Poznan verlassen, ebenso wie zwei Mitarbeiter, die in Polen akkreditiert werden sollten, diese Akkreditierung aber nicht mehr erhalten werden“, sagte der Sprecher des Ministeriums, Paweł Wroński, und fügte hinzu, dass die Mitarbeiter des Konsulats das Land bis Anfang November verlassen können.

Reaktion auf Sabotage

Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski erklärte am Dienstag, er werde die Schließung eines der drei russischen Konsulate im Land anordnen, um auf Sabotageakte zu reagieren. Unter anderem steht Moskau laut Sikorski hinter mehreren Brandanschlägen.

Sikorski forderte Russland auf, den hybriden Krieg gegen Polen und seine westlichen Verbündeten zu beenden, und warnte, Polen behalte sich das Recht vor, "weitere entscheidende Schritte" zu unternehmen, falls dies nicht geschehe.

"Als Außenminister habe ich Informationen, dass die Russische Föderation hinter Sabotageversuchen sowohl in Polen als auch in verbündeten Ländern steckt", sagte Sikorski vor Reportern in Warschau.

Er erklärte, er ziehe die Zustimmung zur Eröffnung eines russischen Konsulats in Poznan zurück, dessen Mitarbeiter in Polen nicht willkommen seien.

Russland unterhält auch Konsulate in Danzig und Krakau.

Sikorski verwies auf die Verhaftung eines ukrainischen Staatsbürgers im Januar, der gestanden habe, dass russische Agenten ihn beauftragt hätten, einen Brandanschlag in der Stadt Wrocław zu verüben. Der Anschlag wurde vereitelt, der 51-jährige Mann, der nur als Sergei S. bezeichnet wurde, wartet nun auf seinen Prozess.

Laut Sikorski wird in Polen gegen etwa 20 mutmaßliche Saboteure ermittelt, und er weiß von weiteren ähnlichen Brandstiftungsplänen in verbündeten Ländern.

"Putin muss zurückhaltend sein", sagte der polnische Außenminister in einem Interview mit TVN am Montag. "Sie verüben ähnliche Brandanschläge in ganz Europa, und wir wissen von weiteren solchen Plänen Russlands."

Der pro-europäischen Regierung in Warschau zufolge führt Moskau einen hybriden Krieg gegen Polen und andere westliche Länder als Vergeltung für deren Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg.

Moskau droht polnische Diplomaten

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Marija Sacharowa, sagte, Russland werde nicht zögern, auf den Schritt Polens zu reagieren. Sie merkte an, dass Moskau wieder einmal Zeuge einer "hemmungslosen Russophobie, multipliziert mit einer schmerzhaften Spionageomanie" geworden sei. "Polnische Diplomaten sollten sich bereit machen", kommentierte Sacharowadie Entscheidung des polnischen Außenministeriums gegenüber der Nachrichtenagentur TASS.

Bislang waren drei russische Generalkonsulate in Polen tätig: in Krakau im Süden, in Posen im Westen und in Danzig im Norden des Landes. Drei polnische Konsulate bleiben in Russland geöffnet – in Kaliningrad, St. Petersburg und Irkutsk.

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