Polen und Südkorea intensivieren ihre Verteidigungszusammenarbeit angesichts nordkoreanischer Truppenbewegungen nach Russland, die gegen die Ukraine eingesetzt werden sollen.
Der polnische Präsident Andrzej Duda hat sich in Südkorea mit dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol getroffen.
Vor dem Treffen wurde bestätigt, dass nordkoreanische Truppen Russland bei seinem Angriffskrieg auf die Ukraine unterstützen werden. Südkorea hat jedoch angedeutet, dass eine solche Entsendung seine militärische Unterstützung für die Ukraine überdenken könnte.
Einem Bericht von "The War Zone" zufolge plant Südkorea, im Falle von nordkoreanischen Truppen in der Ukraine, die Entsendung von Militärberatern sowie schwerer Waffen zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte.
Die südkoreanische National Security Council betrachtet die Verlegung nordkoreanischer Soldaten nach Russland als erhebliche Bedrohung und plant "phasenweise Maßnahmen" in Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft. Darüber hinaus könnte Südkorea defensive Waffensysteme wie das Cheongung-II-Raketenabwehrsystem und offensivere Waffen wie Artillerie und Panzer bereitstellen.
Polen und Südkorea erweitern Verteidigungszusammenarbeit
Vor dem Treffen der beiden Präsidenten haben hochrangige Vertreter Polens und Südkoreas bereits vereinbart, die Verteidigungszusammenarbeit auszubauen, um möglichen Bedrohungen durch nordkoreanische Soldaten in Europa zu begegnen.
Polen spielt eine zentrale Rolle bei der Stärkung der östlichen NATO-Verteidigung und hat moderne südkoreanische Waffen wie Panzer, Haubitzen und Kampfflugzeuge erworben. Zudem kauft das Land US-Kampfhubschrauber und weitere Militärflugzeuge. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Abhängigkeit von sowjetischer Ausrüstung zu verringern und die nationale Verteidigungsproduktion zu stärken.
Die Zusammenarbeit mit Südkorea und den USA verdeutlicht Polens Ambitionen, sich als regionale Militärmacht zu positionieren und eine Schlüsselrolle in der transatlantischen sowie globalen Sicherheitsstrategie zu übernehmen, wie in einem Bericht des German Marshall Funds hervorgehoben wird.
Darüber hinaus hat Südkorea kürzlich ein Abkommen über den Kauf sogenannter "Selbstmorddrohnen" aus Polen unterzeichnet, um der zunehmenden Bedrohung aus dem Norden zu begegnen. "Selbstmorddrohnen", die auch als "Loitering Munition" oder "Kamikaze-Drohnen" bezeichnet werden, sind unbemannte Luftfahrtsysteme, die längere Zeit in der Schwebe bleiben können, bevor sie Ziele mit eingebauten Sprengköpfen angreifen.
Nordkoreanische Soldaten sollen heute in Kursk eintreffen
In den vergangenen Tagen haben die USA, die Ukraine und Südkorea bestätigt, dass nordkoreanische Truppen nach Russland entsandt wurden, um dort trainiert zu werden. Berichten zufolge sollen sie noch bis Ende des Jahres Russland bei seinem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützen. Moskau und Pjöngjang bestreiten dies.
Berichten zufolge sind mindestens 3.000 nordkoreanische Soldaten in Russland eingetroffen. CNN hat Satellitenbilder veröffentlicht, die nordkoreanische Soldaten beim Training in Russland zeigen. Der ukrainische Geheimdienst hat gemeldet, dass Nordkorea zwei Militäreinheiten mit jeweils 6.000 Soldaten für den Einsatz vorbereitet.
Dem Direktor des Militärnachrichtendienstes der Ukraine, Kyrylo Budanow, zufolge werden nordkoreanische Soldaten heute, am 23. Oktober, in Kursk eintreffen.
Budanow sagte zudem, dass Russland im Gegenzug Nordkorea dabei hilft, Sanktionen zu umgehen und seine nuklearen Fähigkeiten zu "stärken". Ihm zufolge teilt Moskau einige Technologien für taktische Atomwaffen und U-Boot-gestützte Raketensysteme mit Nordkorea.