Eine tödliche Falle nach der Flut: In der Tiefgarage des Einkaufszentrums Bonaire bei Valencia sind hunderte Fahrzeuge eingeschlossen. Über 50 Einsatzkräfte pumpen das Wasser ab. Die Zahl der Opfer ist unklar.
Das Einkaufszentrum Bonaire liegt am Stadtrand von Valencia, in der Nähe des Flughafens, und verfügt über eine zweistöckige Tiefgarage mit jeweils 1.200 Quadratmetern. Diese füllte sich innerhalb kurzer Zeit mit Wasser und schloss hunderte Fahrzeuge ein.
Seit Sonntagmorgen pumpt das Militär weiterhin Wasser aus der Tiefgarage des Einkaufszentrums. Mehr als 50 Einsatzkräfte, darunter Taucher und Soldaten, arbeiten mit einem Kajak und vier Pumpmaschinen daran, den überfluteten Bereich zu sichern. Sie erkunden unter Wasser die Lage in der Garage, die Platz für 5.700 Fahrzeuge bietet.
Es gibt Hinweise darauf, dass hier mehrere Todesopfer zu befürchten sind.
Eine Mitarbeiterin des Einkaufszentrums berichtete im Interview mit dem spanischen Sender "Radio 5", dass die Räumungsanordnung viel zu spät kam. Sie und ihre Kolleginnen verließen das Gebäude erst nach acht Uhr abends – für viele war es eine tödliche Falle: "Wir sind durch das ganze Parkhaus gelaufen, es stand schon unter Wasser, und dann, gegen 20:15 Uhr, kam die Handywarnung, während wir verzweifelt versuchten, auf irgendeinem Weg hinauszukommen."
Luisa Milla, ebenfalls Angestellte des Einkaufszentrums, schilderte gegenüber "Canal 24 Horas" ihre Erlebnisse, als die DANA-Flutwelle hereinbrach: "Ich war gerade mit meinem Auto auf dem Weg raus, als plötzlich die Wassermassen hereinkamen. Niemand hatte mit so viel Wasser gerechnet – Regen ja, aber nicht mit einer Flutwelle."
Sie fügte hinzu, dass sie entkommen konnte, weil ihr Auto ansprang, während eine Person hinter ihr mitgerissen wurde.
Die Tiefgarage: "Eine tödliche Falle"
Die Einsatzkräfte pumpen weiter Wasser ab, aber es wird noch Tage dauern, bis die genaue Zahl der Todesopfer in den Parkhäusern dieser großen Anlage bekannt gegeben wird, die sich im Falle der Flut in eine tödliche Falle verwandelte.
Zahlreiche Berichte sprechen von rund 250 Todesopfern in diesem Parkhaus, manche gar von fast 1.000.
Doch wie der Minister Óscar Puente betonte, handelt es sich bislang um Spekulationen – die offizielle Zahl der Opfer wird erst bestätigt, wenn alle gesicherten Informationen vorliegen.