Die EU-Bürger haben eine Hassliebe zu Büchern: Fast die Hälfte schafft es nicht, ein einziges Buch über ein ganzes Jahr zu lesen. Aber: In einigen Ländern liegt der Durchschnitt dafür bei zehn oder mehr Büchern pro Jahr.
Fast die Hälfte der EU-Bürger – 47,2 % – haben in einem Zeitraum von zwölf Monaten kein einziges Buch gelesen, wie eine Eurostat-Umfrage ergab.
Am wenigsten lesen die Rumänen: Dort liest weniger als ein Drittel der Bevölkerung ein Buch pro Jahr (29,5 %). Zypern (33,1 %) und Italien (35,4 %) liegen nicht weit dahinter.
Die eifrigsten Leser in der EU sind demnach die Iren, von denen 26 % angaben, dass sie innerhalb eines Jahres zehn Bücher oder mehr gelesen haben, gefolgt von Finnland (22,7 %), Schweden (21,5 %) und Frankreich (19,8 %).
In absoluten Zahlen wurde der höchste Anteil von EU-Bürgern, die mindestens ein Buch pro Jahr lesen, aus Luxemburg (75,2 %) gemeldet, gefolgt von Dänemark (72,1 %) und Estland (70,7 %).
Jüngere lesen mehr als die Älteren
Die Umfrage zeigt auch, dass die jüngere Generation - Menschen zwischen 16 und 29 Jahren – die leidenschaftlichsten Leser sind. 60 % von ihnen lesen mindestens ein Buch pro Jahr.
Die Gruppe der über 65-Jährigen hatte dagegen die niedrigste Rate (47 %).
Die Diskrepanz zwischen Männern und Frauen ist sogar noch größer: 60,5 % der Frauen lesen Bücher, aber nur 44,5 % der Männer.
Laut einer Erhebung des Europäischen Verlegerverbands von 2024 beläuft sich der Umsatz mit Büchern in der EU und dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) im Jahr 2022 auf rund 23,9 Mrd. EUR.
Das ist ein Anstieg um 23,6 % gegenüber 2021. Die Ergebnisse in den einzelnen Ländern fielen unterschiedlich aus, wobei die größten Umsätze in Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Frankreich, Italien und Spanien erzielt wurden.
Allein im Jahr 2022 wurden rund 575.00 neue Titel veröffentlicht.