Innerhalb von 15 Tagen registrierte die Marine 9 russische Schiffe, seit 2022 hat sie 126 Überwachungsmissionen durchgeführt.
Die portugiesische Marine hat einen zunehmend intensiven Verkehr russischer Schiffe vor der Küste Portugals registriert. In kurzer Zeit passierten drei Kriegsschiffe, zwei Tankschiffe, drei wissenschaftliche Forschungsschiffe und ein Spionageschiff portugiesische Gewässer.
"Die Überwachung von NATO-Übungen oder von Übungen von Ländern, die mehr oder weniger mit Russland assoziiert sind, oder Russlands eigener Übungen, impliziert, dass es Bewegungen gibt. Wir sind im Atlantik und vom Atlantik aus können sie in die Ostsee und von der Ostsee aus auch in die Arktis oder sogar direkt von hier aus. Daher ist diese Bewegung normal," erklärt Generalmajor João Vieira Borges, Präsident der portugiesischen Kommission für Militärgeschichte.
Entsendung von Spionageschiffen zur Informationsbeschaffung
Für den Generalmajor ist dies keine Demonstration der Macht Russlands, sondern ergibt sich aus dem aktuellen Kontext des Ukraine-Kriegs. Neben der Absicht in andere Meeresgewässer vorzudringen, deutet die Entsendung von Spionageschiffen auch auf Informationsbeschaffung hin.
Der Stabschef Admiral Gouveia e Melo stellt sicher, dass die portugiesische Marine den Zustrom russischer Schiffe mit großer Wachsamkeit verfolgt - angesichts der geopolitischen Position Portugals als Tor zu Europa.
"Die Überwachung, wie es der Admiral in früheren Erklärungen bereits sagte, führen wir durch. Wir verfolgen, wir beobachten, wir überwachen, was als Abschreckung gegen jede Art von Bewegung dient. Und Portugal muss angesichts der Grösse des Meeres, die es sowohl in der Wirtschaftszone als auch auf dem Festlandsockel hat, natürlich besonders wachsam sein. Dies ist Teil seiner Missionen, sowohl zum Schutz der Souveränität und territorialen Integrität, als auch als Teil seiner Verpflichtung gegenüber internationalen Organisationen, insbesondere der NATO", so Generalmajor Borges.
Starker Anstieg der Überwachungsmissionen
Die portugiesische Marine hat in den letzten drei Jahren 126 Überwachungsmissionen durchgeführt. 2022, dem Jahr des russischen Einmarsches in die Ukraine, gab es 14 solcher Operationen. Im darauffolgenden Jahr verdreifachte sich die Zahl auf 46. 2024 wurden bisher 66 Missionen abgeschlossen.
Euronews hat das Verteidigungsministerium und die Marine kontaktiert, hat jedoch keinen Kommentar erhalten.