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Für den sicheren Heimweg: Köln bietet Frauen Nachttaxi-Gutscheine an

DATEI - Auf diesem Dateifoto vom 15. Juni 2009 sieht man Taxis am Flughafen Tegel in Berlin, Deutschland
DATEI - Auf diesem Dateifoto vom 15. Juni 2009 sieht man Taxis am Flughafen Tegel in Berlin, Deutschland Copyright  Gero Breloer/AP
Copyright Gero Breloer/AP
Von Kieran Guilbert
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Die Stadt stellt Frauen Gutscheine im Wert von zehn Euro für Nachttaxis zur Verfügung und folgt damit dem Beispiel mehrerer anderer Kommunen in Deutschland.

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Die Stadt Köln bietet im Rahmen eines Pilotprojekts, das von ähnlichen Initiativen in anderen Teilen Deutschlands inspiriert wurde, Nachttaxigutscheine für Frauen an, damit diese sicher nach Hause kommen.

Im Rahmen des Frauennachttaxi-Programms werden insgesamt 1500 Gutscheine im Wert von je zehn Euro für Taxifahrten zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens an Frauen und gender-diverse Personen ausgegeben, wie die Stadt Köln mitteilt. Die Gutscheine können nur bei dem Unternehmen Taxi Ruf eingelöst werden. Das Projekt läuft bis August 2025.

Die Stadt München bietet solche Nachttaxi-Gutscheine für Frauen bereits seit 2020 an. Dieses Jahr wurde der Zuschuss aufgrund der steigenden Nachfrage von fünf auf zehn Euro erhöht. Seitdem haben auch andere Städte wie Stuttgart, Mannheim und Gießen das Modell übernommen.

Kritik am Gutscheinwert

Zwar werden diese Programme von vielen deutschen Nachrichtenagenturen und Social-Media-Nutzern gelobt, einige stellen aber auch den relativ geringen Wert der Gutscheine in Frage, denn Nachttaxis kosten in Großstädten in der Regel weit mehr als zehn Euro.

In den vergangenen Jahren wurden in Deutschland ähnliche Apps und Dienste zur Förderung der Sicherheit von Frauen eingeführt. So gibt es eine Hotline, bei der Freiwillige auf dem Heimweg mit den Anruferinnen sprechen und ihre Informationen aufnehmen, um sie im Notfall an die Polizei weiterzuleiten.

Mehr als zwei Drittel der deutschen Frauen haben Angst, bei Dunkelheit mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, so eine Umfrage aus dem Jahr 2020, die im Auftrag des Bundeskriminalamts durchgeführt wurde.

Eine Untersuchung der NGO Plan International aus demselben Jahr, die auf einer Befragung von 1000 Frauen in Hamburg, Berlin, Köln und München basierte, ergab, dass ein Viertel der Frauen sexuelle Belästigung erlebt hat und ein Fünftel verfolgt, beleidigt oder bedroht wurde, während sie in ihren Städten unterwegs waren.

Köln bereitet sich derzeit auf seine Neujahrsfeierlichkeiten vor. Vor neun Jahren sind hunderte Frauen während der Feierlichkeiten in der Nähe des Kölner Doms überfallen und sexuell belästigt worden. Mindestens 600 Frauen erstatteten nach den Silvesterfeiern in der Stadt am 31. Dezember 2015 Anzeige bei der Polizei - von sexueller Belästigung bis hin zu Diebstahl.

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