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Nach Putins "Osterfrieden": Russland greift erneut Odessa und Saporischschja an

Eine Frau geht vor einem mehrstöckigen Gebäude spazieren, das durch einen russischen Angriff auf ein Wohnviertel in Saporischschja beschädigt wurde, 22. April 2025
Eine Frau geht vor einem mehrstöckigen Gebäude spazieren, das durch einen russischen Angriff auf ein Wohnviertel in Saporischschja beschädigt wurde, 22. April 2025 Copyright  AP Photo
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Von Gavin Blackburn mit AP
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Der Kreml hatte eine einseitige 30-stündige Waffenruhe über Ostern verkündet, sich aber laut Kyjiw nicht daran gehalten. Auch nach den Osterfeiertagen ging es weiter. Angriffe erfolgten auf Odessa und Saporischschja. Nun soll es in London einen diplomatischen Anlauf geben.

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Russland hat Luftangriffe auf Odessa und Saporischschja geflogen. Dies geschah weniger als 24 Stunden nach dem Ende der von Moskau einseitig ausgerufenen Waffenruhe zu Ostern und gut einen Tag vor einem Treffen ukrainischer, britischer, französischer und US-amerikanischer Vertreter in London. Dabei soll es um Wege zu einem Ende des russischen Angriffskrieges in der Ukraine gehen.

Massive Angriffe auf Großstädte: eine Tote

Odessa wurde in der Nacht von russischen Drohnen "massiv angegriffen", wobei mindestens drei Menschen verletzt wurden, schrieb der Leiter der Regionalverwaltung von Odessa, Oleh Kiper, auf seiner Telegrammseite.

Ein Wohnhaus in einem dicht besiedelten Stadtgebiet, Objekte der zivilen Infrastruktur und eine Bildungseinrichtung seien getroffen worden, so Kiper.

Im Laufe des Dienstags griff Russland die südukrainische Stadt Saporischschja mit zwei Gleitbomben aus der Luft an, einer nachgerüsteten sowjetischen Waffe, die es seit Monaten einsetzt, um die Ostukraine zu verwüsten.

Ein durch einen russischen Angriff beschädigtes mehrstöckiges Gebäude in Saporischschja, 22. April 2025
Ein durch einen russischen Angriff beschädigtes mehrstöckiges Gebäude in Saporischschja, 22. April 2025 AP Photo

Nach Angaben des Gouverneurs der Region, Iwan Fjodorow, wurden bei dem Angriff eine 69-jährige Frau getötet und 22 Menschen verletzt, darunter drei Kinder.

Selenskyj: Russland soll zivile Infrastruktur verschonen

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, es gebe keine Pläne für Gespräche über den Vorschlag des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, die Angriffe auf zivile Einrichtungen einzustellen.

Er sagte, Moskau sei bereit, einen solchen Schritt in Erwägung zu ziehen, wies aber darauf hin, dass eine Einigung Zeit in Anspruch nehmen könnte.

"Wenn man über zivile Infrastruktur spricht, muss man klar definieren, wann solche Einrichtungen ein militärisches Ziel sein können und wann nicht", sagte er. Und weiter:

"Wenn dort ein militärisches Treffen abgehalten wird, ist es dann eine zivile Einrichtung? Ja, das ist sie. Aber ist es ein militärisches Ziel? Ja, das ist sie. Es gibt hier einige Nuancen, die diskutiert werden müssen."

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hat Russland über Nacht 54 Shahed- und Täuschungsdrohnen auf die Ukraine abgefeuert und damit seine Langstreckenangriffe wieder aufgenommen, die zivile Gebiete verwüstet haben.

Moskau soll Einsatz von Shahed-Drohnen verstärkt haben

Wie das International Institute for Strategic Studies (IISS) in einer kürzlich veröffentlichten Analyse feststellte, hat Russland in den vergangenen Monaten seinen Einsatz von Shahed-Drohnen verstärkt, die Produktion dieser Waffe ausgeweitet und seine Taktik verfeinert.

Nachdem Putin am Samstag eine einseitige Waffenruhe ausgerufen hatte, beklagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, Russland habe seine Angriffe fortgesetzt und sei somit wortbrüchig geworden. Russland habe die Waffenruhe mehr als 2.900 Mal verletzt, so Selenskyj.

Eine verletzte Frau nach einem russischen Luftangriff auf Saporischschja, 22. April 2025
Eine verletzte Frau nach einem russischen Luftangriff auf Saporischschja, 22. April 2025 AP Photo

US-Präsident Donald Trump hatte letzte Woche gesagt, die Verhandlungen spitzten sich zu. Er bestand darauf, dass keine der beiden Seiten ihn bei seinem Vorstoß zur Beendigung des zermürbenden Krieges "ausspielen" würde.

Trumps Außenminister Marco Rubio hatte vergangene Woche in Paris angedeutet, dass sich die USA bald ganz aus den Verhandlungen zurückziehen könnten, sollten diese nicht vorankommen.

In der französischen Hauptstadt wurden bei Gesprächen zwischen amerikanischen, ukrainischen und europäischen Vertretern die Grundzüge der Friedensverhandlungen festgelegt.

Ein weiteres Treffen wird für Mittwoch in London erwartet. Laut Rubio könnte diese Zusammenkunft darüber entscheiden, ob die USA ihr Engagement fortsetzen.

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