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E-Government-Dienste werden von EU-Bürgern ignoriert: Aber warum ist das so?

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Von Alessio Dell'Anna & Mert Can Yilmaz
Zuerst veröffentlicht am
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Weniger als die Hälfte der Bevölkerung der Europäischen Union nutzt das Internet, um sich über öffentliche Leistungen, Ansprüche, Gesetze oder Dienstleistungen zu informieren. Das könnte auch auf die geringe Digitalkompetenz in Europa zurückzuführen sein.

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Mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem Aufstieg des World Wide Web scheint die digitale Revolution in der EU auf halbem Wege stehen geblieben zu sein.

Der jüngste Eurostat-Bericht über die Digitalisierung der EU zeigt, dass 44 Prozent der Bevölkerung nicht über grundlegende digitale Fähigkeiten verfügen.

Konkret heißt das, dass über 150 Millionen Menschen nicht in der Lage sind, online nach Informationen zu suchen, E-Mails oder andere Mitteilungen zu versenden, Software zu installieren, persönliche Daten zu schützen oder digitale Inhalte zu erstellen.

Damit ist man meilenweit von dem Ziel entfernt, das sich die EU für 2030 gesetzt hat: 80 Prozent digitale Kompetenz.

Die niedrigsten Werte wurden aus Rumänien, Bulgarien, Polen, Lettland und Italien gemeldet, während die Niederlande, Finnland, Irland und Dänemark am oberen Ende des Spektrums liegen.

Die meisten Bulgaren, Rumänen und Italiener ignorieren E-Government-Dienste

Die geringe digitale Kompetenz ist auch einer der Gründe, warum E-Government-Dienste nicht in großem Umfang genutzt werden.

Von allen Menschen, die in der EU in den letzten 12 Monaten das Internet genutzt haben, taten dies nur 47 Prozent, um Informationen von Behörden-Websites abzurufen oder zu überprüfen - zum Beispiel, um Öffnungszeiten, Gesetze, Leistungen oder allgemeine Dienste zu prüfen.

Die höchsten Raten von E-Service-Nutzern wurden in Dänemark, Finnland und Zypern festgestellt. Bulgarien, Rumänien und Italien liegen EU-weit auf den letzten Plätzen.

"Ich denke, es gibt eine Geschichte von zwei Europas", sagt Benjamin Welby, Experte für digitale Transformation bei Euronews.

"Eines, in dem die Digitalisierung fest in der Gesellschaft verankert ist, und das andere, in dem sie sich erst entwickelt. Es gibt enorme Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern, aber es gibt eine Konsistenz in Bezug auf die Durchschnittswerte".

Wofür nutzen EU-Bürger das Internet?

Eurostat zeigt, dass die beliebtesten Aktivitäten derjenigen, die das Internet nutzen, überwiegend mit Kommunikation zu tun haben. Dazu gehören E-Mails (87 Prozent) oder Nachrichten (85 Prozent).

Die drittbeliebteste Online-Aktivität ist die Suche nach oder der Kauf von Waren und Dienstleistungen (81 Prozent).

In dieser Kategorie sind die meistverkauften Artikel Kleidung (70 Prozent), Streaming-Abonnements (46 Prozent), Veranstaltungstickets (38 Prozent), Fahrkarten (38 Prozent), Essenslieferungen (33 Prozent), Hotelbuchungen (33 Prozent) und Make-up (31 Prozent).

Nach dem Online-Shopping nutzen die meisten Menschen das Internet für Online-Banking (72 Prozent), das Lesen von Online-Nachrichten (70 Prozent), soziale Netzwerke (70 Prozent) und die Suche nach Gesundheitsinformationen (63 Prozent).

Cutter • Mert Can Yilmaz

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