Der Anführer des sogenannten "Königreichs Deutschlands" Peter Fitzek ist verhaftet worden, sowie mehrere seiner Mitstreiter. Die Organisation wurde mit Verweis auf die Grundlage des Vereinsrechts verboten.
Das Bundesinnenministerium hat die wahrscheinlich größte "Reichsbürger" Gruppe "Königsreich Deutschland" und seine Teilorganisationen verboten. Seit den frühen Morgenstunden durchsucht die Polizei insgesamt 14 Objekte in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Niedersachsen, Brandenburg und Baden-Württemberg.
Das Verbot und die Razzia hat das von Alexander Dobrindt (CSU) geführte Innenministerium folgendermaßen begründet: die Gruppe richte sich "gegen die verfassungsmäßige Ordnung«"und den "Gedanken der Völkerverständigung". Zudem verstoßen ihre Aktivitäten gegen Strafgesetze. Das Vermögen der "Reichsbürger"-Gruppe wird beschlagnahmt.
Der Spiegel berichtete, dass die Bundesanwaltschaft Peter Fitzek, den Anführer des "Königreichs Deutschland" KRD, sowie drei weitere Mitstreiter verhaftet habe. Ihnen wird die Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie illegale Bank- und Versicherungsgeschäfte vorgeworfen.
Hunderte Einsatzkräfte durchsuchten die Vereinsräume sowie die Wohnungen führender Mitglieder in mehreren Bundesländern. Ziel der Aktion war die Sicherstellung von Vermögenswerten.
Peter Fitzeks „Königreich“
Peter Fitzek gründete sein „Königreich Deutschland“ im Jahr 2012 und ließ sich damals auch feierlich zum „König Peter I.“ krönen. Anhänger sprechen ihn wahlweise mit diesem Titel oder als „Peter, Menschensohn“ an.
Der gelernte Koch und frühere Karatelehrer erkennt die Bundesrepublik Deutschland und deren Gesetze nicht an. Wie viele Anhänger er tatsächlich hat, ist unklar – die Rede ist von bis zu 6.000 „Untertanen“. Experten gehen jedoch von einer deutlich geringeren Zahl aus.
Gegen Fitzek laufen zahlreiche Gerichtsverfahren. In seinem selbsternannten Staat betrieb er unter anderem eine eigene Bank und Versicherung. Das sogenannte „Königreich Deutschland“ wirbt mit einem Fantasiestaat, für dessen „Betreten“ Interessierte eine „Visagebühr“ von elf Euro zahlen müssen, um an einem Wochenendseminar in Sachsen-Anhalt teilzunehmen.
Die Bewegung beruft sich auf die angebliche Fortexistenz des Deutschen Reichs und lehnt die demokratische und rechtsstaatliche Ordnung der Bundesrepublik ab – inklusive Parlament, Gesetzen und Gerichten. Ihre Anhänger verweigern regelmäßig die Zahlung von Steuern, Sozialabgaben oder Bußgeldern.