Mehr als 30.000 Menschen versammelten sich auf der symbolträchtigen Plaza de Cibeles, um gegen die Gesundheitspolitik der Regierung von Isabel Díaz Ayuso in zu protestieren.
Die unter dem Motto "Retten wir unsere öffentliche Gesundheit" organisierte Demonstration zeigte das wachsende Unbehagen der Bevölkerung angesichts der Privatisierung und des Abbaus des öffentlichen Gesundheitswesens in Madrid.
Der von der Plattform "Vecinas y vecinos de los barrios y pueblos de la Comunidad de Madrid" organisierte Protest begann gleichzeitig an vier strategischen Punkten in der Hauptstadt: auf der Plaza del Doctor Marañón, in Atocha, am Hospital de La Princesa und auf der Plaza de Callao. Diese Massenmobilisierung spiegelt die weit verbreitete Besorgnis über den derzeitigen Zustand des öffentlichen Gesundheitswesens in Madrid und die von der Regionalregierung verfolgte Politik wider.
Die Demonstranten kritisierten vor allem die "unerträglichen Verzögerungen in der Primärversorgung" und die Überlastung des Gesundheitspersonals. Das während der Kundgebung verlesene Manifest prangerte an, dass in der reichsten Region Spaniens eine Million Menschen auf Wartelisten stehen und "Zehntausende Kindern keinen Kinderarzt zugewiesen bekommen".
Ricardo Chacón, Vertreter der organisierenden Plattform, betonte, dass die Privatisierung des Gesundheitswesens "nicht funktioniert" und nicht das Wohl der Patienten, sondern private wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen. Luis López, ein weiterer Sprecher der Gruppe, forderte seinerseits eine deutliche Aufstockung des regionalen Gesundheitsbudgets und verlangte, dass mindestens 25 % des Budgets speziell für die Stärkung der Primärversorgung vorgesehen werden.
Die Organisatoren betonten die Bedeutung der präventiven Gesundheitsversorgung als wirtschaftlichere und wirksamere Strategie als die ausschließliche Konzentration der Ressourcen auf kurative Behandlungen. Mit dieser Perspektive wird ein Paradigmenwechsel im Madrider Gesundheitsmanagement angestrebt, bei dem die Zugänglichkeit und Qualität der medizinischen Grundversorgung im Vordergrund stehen.
Politische Positionierung und Kontroversen um das Madrider Gesundheitssystem
Auf der Demonstration waren linke Parteien und Gewerkschaftsorganisationen, die die Forderungen der Bürger unterstützten, in bemerkenswerter Weise vertreten. Reyes Maroto, Sprecherin der Sozialisten im Madrider Stadtrat, rief zur Unterstützung der "Tausenden von Menschen auf, die auf einen Arzttermin warten" und keine private Versicherung als Alternative haben.
Manuela Bergerot von Más Madrid nannte konkrete Daten zur regionalen Gesundheitskrise: 139.000 Kinder ohne einen zugewiesenen Kinderarzt und 625.000 Patienten ohne einen Hausarzt. Die Politikerin brachte diese Situation direkt mit der Privatisierungspolitik in Verbindung und prangerte insbesondere die Beziehungen zwischen der Quirón-Gruppe und dem persönlichen Umfeld von Isabel Díaz Ayuso an.
Die Europaabgeordnete Irene Montero (Podemos) fügte der Debatte eine ethische Dimension hinzu, indem sie erklärte, dass es ohne einen allgemeinen Zugang zu einer qualitativ hochwertigen öffentlichen Gesundheitsversorgung "keine Demokratie und keine Würde des Lebens" gebe. Montero verwies auch auf die Kontroversen um die Verträge der Quirón-Gruppe mit dem Lebensgefährten des Madrider Präsidenten, die auf eine Vervielfachung der Zahlungen und Privatisierungen im Zusammenhang mit dieser persönlichen Beziehung hindeuteten.
Die Mobilisierung der Bürger zur Verteidigung des öffentlichen Gesundheitssystems in Madrid ist ein Beleg für die zunehmende politische Polarisierung im Bereich des regionalen Gesundheitsmanagements. Die Demonstranten fordern eine Abkehr von der Privatisierungspolitik.