Die EU-Außenbeauftragte äußerte sich besorgt über die guten Beziehungen zwischen Russland und China, besonders angesichts der nordkoreanischen Truppen in der Ukraine. Unterdessen warnte auch der US-Verteidigungsminister Pete Hegseth vor der zunehmenden Bedrohung durch Peking.
Die Welt solle "äußerst besorgt" über die Beziehungen zwischen Russland und China sein. Das erklärte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas auf dem Shangri-La-Dialog, einer globalen Sicherheitskonferenz in Singapur.
"Wenn China und Russland von gemeinsamer Führung sprechen, dann ist das eine Veränderung, wie sie seit 100 Jahren nicht mehr gesehen wurde, und eine Revision der globalen Sicherheitsordnung. Wir sollten alle äußerst besorgt sein", so Kallas.
Die europäische und die asiatische Sicherheit seien nach wie vor eng miteinander verknüpft, erklärte die hohe Vertreterin der EU für Außenpolitik auf einer Podiumsdiskussion über die Gewährleistung der globalen Stabilität.
"Unsere Sicherheit ist eng miteinander verknüpft. Was wir tun müssen, damit nicht der schlimmste Fall eintritt, ist, dass wir internationales Recht verteidigen", erklärte Kallas.
"Das ist der Schirm, der vor allem die kleineren Staaten schützt."
Auch USA warnen vor wachsender Bedrohung durch China
Zuvor hatte auch US-Verteidigungsminister Pete Hegseth bei derselben Veranstaltung vor dem wachsenden militärischen und wirtschaftlichen Druck aus China gewarnt.
In seiner Rede auf der Konferenz versicherte er den amerikanischen Verbündeten im indo-pazifischen Raum, dass sie nicht allein gelassen würden, und forderte gleichzeitig, dass sie mehr zu ihrer eigenen Verteidigung beitragen sollten.
Hegseth erklärte, Washington werde die Verteidigungsmaßnahmen in Übersee verstärken, um der aus Sicht der USA zunehmenden Bedrohung durch China zu begegnen - insbesondere bei der Haltung gegenüber Taiwan.
China erkennt die Unabhängigkeit Taiwans nicht an. Der chinesische Präsident Xi Jinping hat eine gewaltsame Übernahme des Landes nicht ausgeschlossen und betont wiederholt, eine Annexion anstreben zu wollen. Peking schickt regelmäßig Militärflugzeuge und Schiffe in die Nähe Taiwans und hat derzeit einen Flugzeugträger südöstlich der Insel positioniert.
Chinas Armee "probt für den Ernstfall", sagte Hegseth in seiner Grundsatzrede. "Wir werden es nicht beschönigen - die Bedrohung, die von China ausgeht, ist real. Und sie könnte unmittelbar bevorstehen."
Er forderte die Länder im indo-pazifischen Raum auf, ihre Verteidigungsausgaben auf ein Niveau zu erhöhen, das fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts entspricht. Dieselbe Forderung stellen die USA auch an ihre europäischen Verbündeten.
Der Leiter der chinesischen Delegation auf der Konferenz warf Hegseth vor, "unbegründete Anschuldigungen" zu erheben.