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Trump-Ultimatum? Egal: Russland setzt Angriffe auf die Ukraine fort

Feuerwehrleute versuchen, ein Feuer nach einem russischen Angriff in der Region Charkiw zu löschen, 15. Juli 2025
Feuerwehrleute versuchen, ein Feuer nach einem russischen Angriff in der Region Charkiw zu löschen, 15. Juli 2025 Copyright  AP Photo
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Von Emma De Ruiter
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Ungeachtet der härteren Töne aus Washington hat Russland seine Angriffe auf die Ukraine in der Nacht zum Dienstag fortgesetzt. US-Präsident Trump hatte wenige Stunden zuvor ein 50-Tage-Ultimatum für ein Friedesabkommen gestellt und mit harschen Zöllen gedroht.

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Russische Streitkräfte haben in der Nacht zum Dienstag mehrere Regionen der Ukraine mit Drohnen angegriffen. Die Zahl der Todesopfer ist seit Sonntag nach Angaben der örtlichen Behörden auf fünf gestiegen.

Eine 57-jährige Frau wurde beim Angriff auf Charkiw getötet, wie der Gouverneur der Region mitteilte. Neun weitere Städte wurden dem Gouverneur zufolge ebenfalls angegriffen und neun Menschen, darunter zwei Kinder, verletzt. Zwölf Verletzte gab es nach Behördenangaben in Sumy, darunter ein 14-jähriges Mädchen. Eine Universität in der Stadt wurde von drei russischen Drohnen angegriffen, wobei fünf Mitarbeiter und ein 19-jähriger Student verletzt wurden.

Auch in Dnipro wurden ein Wohnhaus, sechs weitere Gebäude und eine Schule durch Drohnentrümmer beschädigt, es wurden jedoch keine Verletzten gemeldet. Mehrere Bezirke in der umliegenden Region Dnipropetrowsk wurden ebenfalls von Drohnen getroffen, wobei nach Angaben des Regionalgouverneurs eine 63-jährige Frau verletzt wurde.

In Saporischschja wurden laut dem örtlichen Gouverneur eine 60-jährige Frau und ein 66-jähriger Mann bei russischen Angriffen verletzt. Mehrere Gebäude wurden beschädigt, und auf dem Dach eines mehrstöckigen Wohngebäudes brach kurzzeitig Feuer aus.

Feuerwehrleute löschen einen Brand am örtlichen Krankenhaus nach einem russischen Angriff in der Sumy Region, 15. Juli 2025
Feuerwehrleute löschen einen Brand am örtlichen Krankenhaus nach einem russischen Angriff in der Sumy Region, 15. Juli 2025 AP Photo

Russland teilte am Montag mit, seine Streitkräfte hätten ukrainische militärisch-industrielle Einrichtungen angegriffen.

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass die russischen Streitkräfte in den vergangenen 24 Stunden zwei Dörfer in der Ostukraine, eines in der Region Saporischschja und eines in der Region Donezk unter ihre Kontrolle gebracht hätten.

Nach Angaben des Ministeriums haben die russischen Luftabwehrkräfte außerdem drei ukrainische Fliegerbomben zerstört und 120 Drohnen abgeschossen.

Die Ukraine berichtete, russische Angriffe an mehreren Fronten abgewehrt zu haben.

Trumps 50-Tage-Ultimatum

US-Präsident Donald Trump und NATO-Chef Mark Rutte hatten nach einem Treffen am Montag weitere Waffenlieferungen für die Ukraine angekündigt. Die USA wollen unter anderem Patriot-Raketenabwehrsysteme an die europäischen NATO-Partner verkaufen, die diese dann an die Ukraine weitergeben sollen.

Trump sagte auch, dass er Russland 50 Tage Zeit gebe, um ein Friedensabkommen zu schließen - sonst müsse dieser mit "sehr strengen" Wirtschaftssanktionen rechnen. Er drohte mit 100%igen Strafzöllen.

Während manche hoffen, dass strenge Zölle gegen Russland das Blatt wenden könnten, halten andere den Aufschub bis September für zu lang.

Für Russland ist Trumps Aufschub der neuen Sanktionen eine Gnadenfrist. Der stellvertretende Vorsitzende des Föderationsrates von Russland Konstantin Kossatschow kommentierte: "Oh, wie viel kann sich in 50 Tagen ändern, sowohl auf dem Schlachtfeld als auch in der Stimmung derer, die die USA und die NATO führen."

NATO-Generalsekretär Mark Rutte und US-Präsident Donald Trump bei ihrem Treffen im Oval Office im Weißen Haus, 14. Juli 2025
NATO-Generalsekretär Mark Rutte und US-Präsident Donald Trump bei ihrem Treffen im Oval Office im Weißen Haus, 14. Juli 2025 AP Photo

Das russische Staatsfernsehen wies darauf hin, dass Trumps Entscheidung eine größere finanzielle Belastung für Europa bedeuten würde.

Russland unternimmt in diesem Sommer einen Vorstoß, um die 1.000 Kilometer lange Frontlinie zu durchbrechen. Russische Drohnen und Raketen beschießen ukrainische Städte stärker als je zuvor in den vergangenen drei Jahren.

Russland hält derzeit etwa 20 % der Ukraine. Die dezimierte ukrainische Armee hat in letzter Zeit immer mehr Territorium verloren, aber es gibt laut Beobachtern keine Anzeichen für einen drohenden Zusammenbruch der Front.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, er habe nach Trumps Ankündigung am Montag mit diesem gesprochen und sich für die Entscheidung bedankt, mehr Patriot-Luftabwehrraketen zu schicken. Diese sind für die Verteidigung ukrainischer Städte unerlässlich. "Wir haben ... die notwendigen Maßnahmen und Entscheidungen besprochen, um die Menschen besser vor russischen Angriffen zu schützen und unsere Positionen zu stärken", schrieb Selenskyj auf Telegram.

"Wir haben uns darauf geeinigt, in Zukunft häufiger zu sprechen und unsere Schritte zu koordinieren."

Weitere Quellen • AP

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