Die allgemeine Armutsquote ist in der gesamten EU gesunken, aber nicht überall.
Frankreich ist eines der wenigen europäischen Länder, in denen die Armutsquote in den vergangenen zehn Jahren gestiegen ist.
Den jüngsten Eurostat-Daten zufolge ist die Zahl der Franzosen und Französinnen, die "Schwierigkeiten" oder "große Schwierigkeiten" haben, über die Runden zu kommen, seit 2014 um fast 2 %gestiegen. Das hat das nationale Statistikinstitut ermittelt.
Abgesehen von Frankreich sind die Armutsquoten in den letzten zehn Jahren nur in Nordeuropa angestiegen: Dänemark (+2,4 %), Finnland (2 %), Schweden (2,8 %) und, außerhalb der EU in Norwegen (+4,7 %).
Welche EU-Länder haben die Armutsquoten am stärksten gesenkt?
Gleichzeitig haben viele ost- und südeuropäische Länder ihre Armutsquoten um Dutzende Prozentpunkte gesenkt. Dabei ist Zypern Spitzereiter der EU (-38 %), gefolgt von Kroatien (-34,6 %), Ungarn (-26,8 %), Bulgarien (-26,5 %) und Rumänien (-21,8 %).
Die Gesamtarmutsquote in der EU liegt jetzt bei 17,4 %. Das bedeutet, dass fast zwei von zehn Menschen ernsthafte Probleme haben, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Die jüngste von Eurostat gemeldete Quote stellt eine leichte Verbesserung im Vergleich zu 2023 dar, als die Rate bei 19,1 %lag, und eine Verbesserung um zehn Punkte gegenüber 2015 (27,1 %).
In einigen Ländern ist die Quote jedoch immer noch weitaus höher.
In Griechenland beispielsweise liegt der Anteil derzeit bei fast 67 %- das ist die höchste Rate von Menschen, die in Armut leben, unter allen EU-Ländern. Das Nachbarland Bulgarien folgt mit 37 %, die Slowakei mit fast 29 %.
Armutsquote von Kindern und Jugendlichen bleibt alarmierend
Nach Alter aufgeschlüsselt, hat die jüngste Generation am meisten zu kämpfen.
Die Armutsquote der unter 18-Jährigen ist mit 20,6 % am höchsten, während Menschen ab 65 Jahren mit 14,9 % die niedrigste Quote aufweisen.
"Alle Altersgruppen verzeichneten einen Rückgang des Gesamtanteils von 2023 bis 2024", so Eurostat.
Der stärkste Rückgang wurde in der Altersgruppe der 18- bis 64-Jährigen mit 1,8 Prozentpunkten festgestellt, während der Rückgang für die jüngste und älteste Altersgruppe jeweils 1,6 Prozentpunkte betrug.