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Faktencheck: Wurde Außenministerin Baerbock in China aus einer Pressekonferenz geschmissen?

Chinas Außenminister Wang Yi beim Treffen mit seiner deutschen Amtskollegin Annalena Baerbock in Peking, Montag, 2. Dezember 2024
Chinas Außenminister Wang Yi beim Treffen mit seiner deutschen Amtskollegin Annalena Baerbock in Peking, Montag, 2. Dezember 2024 Copyright  Yin Bogu/Xinhua
Copyright Yin Bogu/Xinhua
Von Mared Gwyn Jones
Zuerst veröffentlicht am
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Im Internet kursieren Videos, die zeigen sollen, wie die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock von ihrem chinesischen Amtskollegen aus einer Pressekonferenz geworfen wurde. Stimmt das wirklich?

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In einem Video, das in sozialen Medien kursiert, wird behauptet, die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock sei zusammen mit deutschen Journalisten aus einer Pressekonferenz geworfen worden, nachdem es bei einem Treffen mit ihrem chinesischen Amtskollegen in Peking zu Spannungen gekommen sei. Die Analyse von Euroverify zeigt jedoch, dass diese Behauptungen falsch sind.

Eine umgekehrte Bildsuche zeigte, dass das Video, das derzeit verbreitet wird, im Laufe des ersten Besuchs von Baerbock in China im April 2023 aufgenommen wurde.

Das Originalmaterial, das unter anderem in einem Bericht von Euronews zu sehen ist, zeigt den damaligen Außenminister Qin Gang, der Baerbock am Ende der Pressekonferenz lediglich aus dem Raum bittet.

Gang war bis Juli 2023 Chinas Außenminister, danach verschwand er auf mysteriöse Weise aus der Öffentlichkeit. Die chinesische Regierung hat kaum Informationen über seinen Verbleib preisgegeben, was zu wilden Spekulationen geführt hat.

Bei ihrem Besuch in Peking in der vergangenen Woche traf sich Baerbock mit dem derzeitigen Außenminister Wang Yi.

Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass die chinesischen Kollegen sie von einer Pressekonferenz ausgeschlossen hätten.

Euroverify analysierte das manipulierte Video auf Facebook, Instagram, TikTok und X in vier Sprachen.

Spürbare Spannungen

Trotz der falschen Behauptungen waren die Spannungen zwischen Baerbock und Yi in den Erklärungen, die nach dem Treffen abgegeben wurden, jedoch deutlich spürbar.

Baerbock kritisierte Chinas Unterstützung für Russlands Krieg in der Ukraine und warnte, dass dies die Beziehungen zu Berlin und Brüssel beeinträchtigen könnte, wie das deutsche Außenministerium mitteilte.

Sie wies auch darauf hin, dass chinesische Fabriken Drohnen für Russland herstellten und warnte, das dies die "zentralen europäischen Sicherheitsinteressen" verletze.

Die zuerst von Reuters veröffentlichten Medienberichte, wonach chinesische Unternehmen Drohnen für Russlands Krieg in der Ukraine herstellen, haben sowohl in Brüssel als auch in weiteren EU-Hauptstädten die Alarmglocken schrillen lassen.

Der Europäische Auswärtige Dienst hat Beweise dafür, dass Russland eine in China ansässige Fabrik zur Herstellung von Drohnen eingerichtet hat. Allerdings wurde noch nicht festgestellt, ob die in China hergestellten Drohnen tatsächlich tödlich sind und ob Russland diese in der Ukraine eingesetzt hat.

Baerbock nutzte ihren Besuch auch, um die chinesische Regierung für ihren "stark subventionierten" Markt für Elektroautos zu kritisieren, der europäische und deutsche Unternehmen erdrückt.

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