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Faktencheck: Belarus-Protest fälschlicherweise als rechtsextremer Protest in London dargestellt

In den sozialen Medien hat sich ein irreführendes Video verbreitet, das angeblich eine rechtsextreme Demonstration in London im Oktober 2024 zeigt.
In den sozialen Medien hat sich ein irreführendes Video verbreitet, das angeblich eine rechtsextreme Demonstration in London im Oktober 2024 zeigt. Copyright  Euronews
Copyright Euronews
Von Inês Trindade Pereira
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Im Internet kursiert ein Video einer Anti-Regierungs-Demonstration in Belarus im Jahr 2020. Es ist jedoch als eine Kundgebung von Rechtsextremisten in London gekennzeichnet.

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In den sozialen Medien wurde ein irreführendes Video verbreitet, das eine Kundgebung von Rechtsextremen in London im Oktober 2024 zeigen soll.  

In dem 19-sekündigen Video ist eine große Menschenmenge zu sehen, die rote und weiße Fahnen schwenkt und eine Hauptstraße füllt. Darauf ist der Text "Vereint das Königreich" zu sehen. 

Das Bildmaterial wurde auf verschiedenen Konten auf TikTok und X geteilt, wo behauptet wurde, dass sich 300.000 britische Nationalisten am 26. Oktober in London versammelt hätten, in Verbindung zu dem rechtsextremen Aktivisten Tommy Robinson.  

Diese Behauptungen sind jedoch falsch, denn in der Tat zeigt das Video einen Anti-Regierungs-Protest in der belarussischen Hauptstadt Minsk im August 2020.

Eindeutig in Minsk aufgenommen

Bei näherer Betrachtung können wir mithilfe der umgekehrten Bildersuche die Minsker Unabhängigkeitsstraße und Unabhängigkeitsplatz identifizieren, an denen die Kamera im Video vorbei schwenkt.

Minsker Unabhängigkeitsstraße mit und ohne Demonstranten.
Minsker Unabhängigkeitsstraße mit und ohne Demonstranten. Euronews

Unter anderem wird im Video das Regierungsgebäude von Minsk zwischen den umliegenden Gebäuden gezeigt.

Das Regierungsgebäudes in Minsk mit und ohne Demonstranten.
Das Regierungsgebäudes in Minsk mit und ohne Demonstranten. Euronews

Eine Welle von Protesten überschwemmte Belarus, nachdem Alexander Lukaschenko behauptet hatte, die Präsidentschaftswahl im Jahr 2020 mit 80 Prozent der Wählerstimme haushoch gewonnen zu haben.

Die Opposition sagte jedoch, dass die Wahl manipuliert wurde, und die Demonstranten gingen auf die Straße. Unter anderem weigerten sich Lukaschenkos Gegenkandidatin Swjatlana Zichanouskaja und ihre Anhänger, die Wahlergebnisse anzuerkennen.

Mehr als 100.000 Menschen demonstrierten an zwei aufeinander folgenden Sonntagen in der belarussischen Hauptstadt gegen den autoritären Staatschef und forderten freie, demokratische Wahlen. Außerdem forderten die Demonstranten den Rücktritt von Präsident Alexander Lukaschenko und die Freilassung der politischen Gefangenen.

Die Polizei setzte Wasserwerfer ein, um die Menschenmenge zu zerstreuen, doch die Demonstranten ließen sich nicht abschrecken.

Lukaschenko verneinte jegliche Wahlmanipulation und behauptete, dass sich ausländische Mächte hinter den Protesten gesteckt hätten.

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