Im vernetzten Haus der Zukunft ist alles kompatibel

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Im vernetzten Haus der Zukunft ist alles kompatibel
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Von Julian GOMEZ
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In einem Labor der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission untersucht man, wie Geräte verschiedener Hersteller in einem Smart Home zusammen funktionieren können.

Wie werden die vernetzten Elektrogeräte unserer zukünftigen Smart Homes miteinander abgestimmt? Dieser Frage ging der Futuris-Reporter in den Niederlanden nach:

"Es sieht aus wie eine gewöhnliche Küche. Aber es ist ein hoch entwickeltes, vernetztes Labor, um die Kommunikation zwischen Dutzenden von intelligenten Geräten zu evaluieren, die die intelligenten Häuser der Zukunft prägen werden. Wie und in welchem Umfang ist das möglich? Und wie können europäische Verbraucher von dieser Forschung profitieren", fragt Julián López Gomez.

Stellen Sie sich das Haus der Zukunft vor, in dem Thermostate und Haushaltsgeräte durch Apps oder Sprachbefehle aktiviert werden können. Alle Systeme sollten miteinander verknüpft, sollten kompatibel sein. Und das ist alles andere als einfach:

"Das Haus der Zukunft ist mit intelligenten Geräten ausgestattet: Wir werden intelligente Geschirrspülmaschinen, intelligente Öfen und ein Ladegerät für unsere Elektroautos haben. All diese verschiedenen Geräte erzeugen Daten und sind miteinander verknüpft. Damit das funktioniert, brauchen wir eine gemeinsame Sprache, um die Daten zu verarbeiten und die Funktionalität zu verbessern", sagt Ioulia Papaioannou, Elektroingenieurin, Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission.

Das Labor wurde von der Gemeinsamen Forschungsstelle, dem wissenschaftlichen Dienst der Europäischen Kommission (JRC), eingerichtet. Damit will man Werkzeuge zur Verfügung stellen, um die Gerätekompatibilität in einem Smart Home zu bewerten. Ziel ist, eine einheitliche Testmethode zu entwickeln. Und nicht nur das, sagt Antonios Marinopoulos, Elektroingenieur beim JRC:

"Mit den gesammelten Daten der getesteten Geräte der verschiedenen Hersteller können wir eine Datenbank erstellen. Mithilfe dieser Datenbank können wir später eventuelle Probleme der Standards oder der Leistungen der Geräte finden. Letztlich können wir den Herstellern mögliche Problemlösungen und Verbesserungsvorschläge für ihre Produkte anbieten."

Die Forscher sehen eine Zukunft voraus, in der Häuser mit einem intelligenten digitalen Energiesystem ausgestattet sind, in der virtuelle Kraftwerke nachhaltige Maschinen verbinden, Elektroautos sich wie intelligente Batterien verhalten, und die Menschen nicht nur Energie verbrauchen, sondern auch produzieren. Das Labor verfügt über spezielle Energiespeicher:

"Wir sind in einem großen Batteriecontainer, um uns herum sieht man viele Kisten. Jede dieser Boxen ist in der Lage, ein Haus zu versorgen. Im Inneren der Box befinden sich Lithium-Ionen-Akkus. Es gibt bekanntlich viele verschiedene Technologien. Aber wir benutzen Lithium-Ionen-Batterien, sie sind etwas reaktionsschneller, etwas schneller. Das ist die Zukunft", sagt Catalin Felix Covrig, Elektroingenieur beim JRC.

Und schließlich sollen auch die europäischen Bürger von der Forschung profitieren: Die Wissenschaftler wollen nicht nur Innovationen vorantreiben, sondern auch zu einem zunehmend offenen Markt beitragen, in dem Verbraucherrechte geschützt sind:

"Man sollte bei jedem gekauften Gerät im Supermarkt sicher sein, dass dieses Gerät mit denen kompatibel ist, die man bereits im Haus hat. Das kann man nur erreichen, wenn man sich auf allgemeingültige Standards und klare Informationen der Händler verlassen kann", sagt Catalin Felix Covrig.

Außerdem trägt die Forschung auch zur Umsetzung der EU-Politik bei, die sich die Digitalisierung des Energieverbrauchs zum Ziel gesetzt hat.

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