Peru: Covid-19-Opferzahl mehr als doppelt so hoch als bisher bekannt

Friedhof in Lima
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Von euronews
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Statt rund 69 000 sind es knapp 181 000, gab Perus Ministerpräsidentin bekannt. Wie kommt es zu diesem großen Unterschied?

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In Peru sind mehr als doppelt so viele Menschen an Covid-19 gestorben wie bisher von den Behörden bekannt gegeben worden sind. Ministerpräsidentin Violeta Bermúdez teilte mit, die Opferzahl betrage nicht rund 69 000, sondern knapp 181 000.

Laut einer Untersuchung tauchten in den amtlichen Verzeichnissen bislang nur solche Verstorbenen als Covid-19-Tote auf, bei denen zuvor mittels eines Tests eine Ansteckung festgestellt worden war. Fortan wird in Peru ebenfalls als Covid-19-Opfer eingestuft, wer laut Befund wahrscheinlich an der Atemwegserkrankung starb. Durch die Heraufsetzung der Opferzahlen ist Peru jetzt das Land mit der weltweit höchsten Sterblichkeitsrate im Verhältnis zur Bevölkerungszahl.

„Es hat weder eine Nachzählung durch den Staat gegeben, noch war das Gesundheitsministerium ehrlich. Es hätte die Zahlen eigentlich öffentlich machen müssen, damit die Menschen wissen, was geschieht. Mit einer so niedrigen Zahl fühlten sich die Leute ziemlich sicher und haben in einigen Fällen nicht die entsprechenden Maßnahmen ergriffen“, sagt ein Mann.

Venezuela: Bitte kein AstraZeneca

In Venezuela ist die Lage ebenfalls weiterhin sehr angespannt. Hilfsorganisationen werfen den Behörden des Landes vor, die Zahl der Opfer und Ansteckungen zu gering anzusetzen. Amtlichen Angaben nach sind es in Venezuela 2600 Covid-19-Tote und 234 000 Ansteckungen. Die Regierung gab bekannt, man erwarte im Rahmen des Impfprogramms Covax fünf Millionen Dosen, wolle aber nicht das Mittel von AstraZeneca erhalten.

„Das sind viele Menschen", sagt eine Venezolanerin über die Warteschlangen an den Impfstellen. „Die Leute sind erschöpft, das kann so nicht weitergehen", betont sie.

Bis Dezember will Venezuela 22 Millionen Menschen geimpft haben. Das wäre rund 73 Prozent der Bevölkerung.

Argentinien: Covid-19 und Armut

In Argentinien werden die Auswirkungen der Pandemie noch durch eine angespannte Wirtschaftslage verstärkt. Laut nationalem Statistikamt leben 42 Prozent der Menschen in Argentinien in Armut, das sind rund zwölf Millionen. Allein in der Hauptstadt Buenos Aires gibt es 7000 Obdachlose, die auf die Versorgung durch Wohlfahrtsvereine angewiesen sind.

„Es gibt eine Kluft zwischen denen, die viel haben, und denen von uns, die nichts haben. Diese Kluft wird immer spürbarer“, so ein Mann in Buenos Aires.

In Argentinien sind zuletzt 2,1 Millionen Impfdosen von AstraZeneca eingetroffen. Es handelte sich dabei um die weltweit größte Impfstoffeinzellieferung.

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