Asteroid auf Kollisionskurs: So wollen NASA und ESA das Problem lösen

Die Hera-Mission der ESA wird überwachen, wie weit es NASAs DART geschafft hat, einen Asteroiden zu bewegen
Die Hera-Mission der ESA wird überwachen, wie weit es NASAs DART geschafft hat, einen Asteroiden zu bewegen Copyright ESA
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Von Luke Hurst
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Ein Asteroiden-Einschlag könnte das Leben auf der Erde wie wir es kennen, beenden. Forscher arbeiten an Systemen, die Asteroiden auf Kollisionskurs mit der Erde aus der Bahn bringen sollen.

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Von allen Naturkatastrophen, die das Leben auf der Erde treffen können, sind es Asteroideneinschläge, die das Potenzial haben, das Leben, wie wir es kennen, auszulöschen.

So wie die Dinosaurier ihr Schicksal mit Hilfe eines großen Asteroiden vor etwa 66 Millionen Jahren ereilte, wäre die Menschheit in ernsten Schwierigkeiten, wenn ein ähnliches Ereignis eintreten würde.

Doch Wissenschaftler erstellen Bilder erdnaher Asteroiden, die uns eines Tages Probleme bereiten könnten. Das Aufspüren der Asteroiden ist nur der erste Teil des Puzzles; die Wissenschaftler haben auch einige Ideen, wie man mögliche zukünftige Kollisionen vermeiden kann.

DART-Mission testet neue Methode gegen erdnahe Asteroiden

Zwei neue Missionen, die von der NASA und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) gestartet werden, werden eine Methode testen, mit der erdnahe Asteroiden vom Kurs abgebracht werden können.

Die DART-Mission (die Abkürzung steht für Double Asteroid Redirection Test) der NASA wird nach dem 24. November dieses Jahres starten. Die NASA-Raumsonde wird etwa ein Jahr später im Asteroidensystem Didymos, 11 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, ankommen.

Dort wird sie auf das "Didymos-Mondlein" treffen, einen kleineren Felsen, der den Asteroiden umkreist.

Wie sicher ist es, einen erdnahen Asteroiden im Rahmen eines Tests aus der Bahn zu stoßen?  Professor Alan Fitzsimmons vom Astrophysik-Forschungszentrum der Queen's University Belfast zufolge, sehr sicher.

"Die clevere Technik, die das DART-Team der NASA gewählt hat, besteht darin, einen Asteroiden zu nehmen, der nahe an der Erde vorbeiziehen kann, und dann seinen Mond anzuvisieren, denn der Mond bewegt sich um den größeren Asteroiden, während der Asteroid die Sonne umkreist", erklärt er Euronews.

Mission ist wie "Kosmisches Billard"

"Und so werden wir versuchen, den Mond des Asteroiden zu bewegen und das wird nur die Umlaufbahn des Mondes um den Asteroiden verändern und wird den großen Asteroiden selbst kaum beeinflussen. Es ist also völlig sicher."

Die ESA-Mission Hera wird dann überwachen, wie DART die Bewegung des Monds beeinflusst hat. Dies wird den Forschern Aufschluss darüber geben, ob es möglich ist, größere Gesteinsbrocken aus der Bahn zu stoßen, falls dies nötig sein sollte.

Professor Fitzsimmons, der zum Welt-Asteroidentag an diesem Mittwoch, den 30.Juni, einen Vortrag über die Mission hält, sagt, es sei wie eine Partie "kosmisches Billard".

"Wenn der Asteroid mit unserer Raumsonde zusammentrifft, bewegt er sich leicht in die entgegengesetzte Richtung. Wir wissen, dass dies funktionieren sollte, aber wir wissen nicht genau, wie sehr sich der Asteroid bewegen wird. Das ist also der Zweck der Raumfahrtmissionen, um zu messen, wie weit wir einen Asteroiden bewegen können", sagt er.

Laut Professor Fitzsimmons wird das die erste Übung zur planetaren Abwehr sein, die die Menschheit unternimmt.

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