Wladimir Putin plant KI-Förderung gegen "gefährliches" westliches Technologiemonopol

Der russische Präsident Wladimir Putin leitet eine Sitzung des Sicherheitsrates in Moskau, Russland, Freitag, 24\. November 2023\.
Der russische Präsident Wladimir Putin leitet eine Sitzung des Sicherheitsrates in Moskau, Russland, Freitag, 24\. November 2023\. Copyright Mikhail Klimentyev, Sputnik, Kremlin Pool Photo via AP
Copyright Mikhail Klimentyev, Sputnik, Kremlin Pool Photo via AP
Von Associated Press
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Der russische Präsident sagte, die im Westen entwickelten KI-Tools würden Russland eine westliche Ethik aufzwingen. Dies lehne er ab.

WERBUNG

Der russische Präsident Wladimir Putin hat angekündigt, eine nationale Strategie für die Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) zu unterstützen, und betonte, ein westliches Monopol müsse verhindert werden.

Auf einer KI-Konferenz in Moskau sagte Putin, es sei unerlässlich, russische Lösungen im Bereich zuverlässiger und transparenter Systeme der künstlichen Intelligenz zu nutzen. Diese müssten auch für den Menschen sicher seien.

"Eine monopolistische Dominanz dieser ausländischen Technologie in Russland ist inakzeptabel, gefährlich und unzulässig", sagte Putin.

Er wies darauf hin, dass "viele moderne Systeme, die mit westlichen Daten trainiert wurden, für den westlichen Markt bestimmt sind" und "den Teil der westlichen Ethik, Verhaltensnormen und öffentlichen Politik widerspiegeln, den wir ablehnen".

Während seiner mehr als zwei Jahrzehnte währenden Regierungszeit hat Putin ein mehrgleisiges Vorgehen gegen die Opposition und zivilgesellschaftliche Gruppen vorangetrieben und "traditionelle Werte" gefördert, um dem angeblichen westlichen Einfluss entgegenzuwirken - eine Politik, die nach dem Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 noch repressiver wurde. 

Putin warnte, dass die von westlichen Plattformen entwickelten Algorithmen zu einer digitalen "Auslöschung" Russlands und seiner Kultur führen könnten.

"Eine künstliche Intelligenz, die nach westlichen Standards und Mustern geschaffen wird, könnte fremdenfeindlich sein", sagte Putin.

"Westliche Suchmaschinen und generative Modelle arbeiten oft sehr selektiv und voreingenommen, berücksichtigen die russische Kultur nicht, ignorieren sie manchmal sogar und löschen sie aus", sagte er.

"Einfach ausgedrückt: Der Maschine wird eine Art kreative Aufgabe gestellt, die sie nur mit englischsprachigen Daten löst, was für die Systementwickler bequem und vorteilhaft ist. So kann ein Algorithmus einer Maschine zum Beispiel mitteilen, dass Russland, unsere Kultur, Wissenschaft, Musik und Literatur einfach nicht existieren".

Mehr Mittel für die russische KI-Forschung

Er versprach, zusätzliche Mittel für die Entwicklung von Supercomputern und anderen Technologien bereitzustellen, um die nationale KI-Forschung zu intensivieren.

"Wir sprechen über die Ausweitung der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung auf dem Gebiet der generativen künstlichen Intelligenz und der großen Sprachmodelle", sagte Putin.

"Im Zeitalter der technologischen Revolution ist das kulturelle und geistige Erbe der Schlüsselfaktor für den Erhalt der nationalen Identität und damit der Vielfalt unserer Welt sowie der Stabilität der internationalen Beziehungen", sagte Putin.

"Unsere traditionellen Werte, der Reichtum und die Schönheit der russischen Sprache und der Sprachen anderer Völker Russlands müssen die Grundlage für unsere Entwicklungen bilden", um "zuverlässige, transparente und sichere KI-Systeme" zu schaffen.

Putin betonte, der Versuch, die Entwicklung von KI zu verbieten, sei unmöglich, wies aber darauf hin, wie wichtig es sei, die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.

"Ich bin überzeugt, dass die Zukunft nicht in Verboten der Technologieentwicklung liegt, das ist einfach unmöglich", sagte er: "Wenn wir etwas verbieten, wird es sich anderswo entwickeln, und wir werden nur zurückfallen, das ist alles".

Putin fügte hinzu, dass die Weltgemeinschaft in der Lage sein wird, Sicherheitsrichtlinien für KI auszuarbeiten, sobald sie sich der Risiken bewusst ist.

"Wenn sie die Bedrohung durch die unkontrollierte Ausbreitung und die unkontrollierten Aktivitäten in diesem Bereich spüren, wird der Wunsch nach einer Einigung sofort aufkommen", sagte er.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Bluthochdruck mit Selfie: Das sind die Tech-Innovationen aus Las Vegas

"COVID ist nicht verschwunden. Es tötet": Corona-Varianten, die die WHO genau beobachtet

EU-Wahlen: Wie bereitet sich Europa auf mögliche Desinformationskampagnen vor?