Unterwegs auf dem Lykischen Weg an der Türkischen Riviera

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Von Cinzia Rizzi
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Auf der Halbinsel Teke, historisch als Lykien bekannt, im Südwesten der Türkei gibt es einen besonderen Fernwanderweg. Der Lykische Weg, so der Name, verbindet den Golf von Antalya mit Fethiye.

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Die Türkische Riviera ist mit ihrem türkisblauen Wasser, den Stränden und der unberührten Natur ein perfektes Beispiel für das schönste Werk von Mutter Erde. Auf der Halbinsel Teke, historisch als Lykien bekannt, im Südwesten der Türkei gibt es einen besonderen Fernwanderweg. Der Lykische Weg, so der Name, verbindet den Golf von Antalya mit Fethiye. Der 500 Kilometer lange Weg - er kann mit seinen Varianten bis zu 760 Kilometer lang sein - ist nach antiken Zivilisation behannt, die die Region einst beherrschte.

Wer könnte uns mehr über diesen Weg erzählen, als die Person, die ihn in den 1990er Jahren mit erschaffen hat? Kate Clow ist eine britische Auswanderin in der Türkei, die sich für das Wandern und die Geschichte begeistert. "Als ich das erste Mal hierher kam, saß ich im Hafen von Antalya und schaute auf die Berge", erklärt Clow. "Ich dacht, da oben muss es so viele Wege geben, aber niemand kennt sie. Also musste ich sie entdecken", so die Autorin des Buches "Der Lykische Weg - Die erste Fernwanderroute der Türkei", das in der 5. Auflage erschienen ist. 

Unterwegs auf dem Lykischen Weg

Der Lykische Weg gilt als einer der schönsten Langstreckenwanderwege der Welt. "Der Lykische Weg ist etwas ganz Besonderes, weil er zwischen den Bergen und dem Meer verläuft", sagt Clow. "Er führt hinauf in die Berge, so hoch, dass man den Wald auf 1.800 Metern Höhe sieht. Und er führt hinunter zur Küste, wo man schwimmen und paddeln und die Küstendörfer sehen kann." Aber auch die Häfen, Städte und Siedlungen, die von den Lykiern erbaut und später von den Römern übernommen wurden, und die einen wichtigen Punkt auf der Handelsroute von Ägypten nach Rom bildeten, sind entlang der Küste zu sehen.

Ein besonderer Ort auf dem Weg ist das Dorf Kayaköy. Der Ort existiert seit der Antike, wurde aber 1923, am Ende des griechisch-türkischen Krieges, völlig verlassen, als ein Bevölkerungsaustausch zwischen den beiden Ländern stattfand. Damals wurde es zu einer Geisterstadt und ist heute ein Freilichtmuseum.

Das türkisfarbene Wasser der Türkischen Riviera

Der Lykische Weg führt an Ölüdeniz vorbei, einem Badeort an der Türkischen Riviera. Zu den beliebtesten Aktivitäten gehören hier neben dem Entspannen an den Stränden das Gleitschirmfliegen vom Berg Babadağ, das Paddeln auf dem Meer oder eine Bootsfahrt von der Blauen Lagune aus, bei dem sich der Ort erkunden lässt, an dem das Ägäische Meer auf das östliche Mittelmeer trifft. Vom Boot aus hat man einen Blick auf die felsigen, mit Kiefern bewachsenen Berge. 

Nicht verpassen sollten man das Schmetterlingstal, ein Naturschutzgebiet, das nur auf dem Seeweg oder über eine sehr schwierige Wanderroute erreicht werden kann.  Ferihan Güzel, Inhaberin von Guide Tours, sagt: "Zu einer bestimmten Jahreszeit, vor allem im April, gibt es hier fast 80 verschiedene Arten von Schmetterlingen. Vor allem der Trikot-Tigerfalter ist eine der beliebtesten Arten. Dieser Ort steht unter dem Schutz der Kooperative. Unter nationalem Schutz. Vor allem zur Zeit der Schmetterlinge werden hier nicht viele Touristen zugelassen."

Kajakfahren über einer versunkenen Stadt

Einer der Zwischenstopps, die man auf dem Seeweg oder bei einer Wanderung auf dem Lykischen Weg einlegen kann, ist das malerische Dorf Kaş, ein beliebter Anlegeplatz für Yachten in der Provinz Antalya. Seine kopfsteingepflasterten Straßen, die von alten Fischerhäuschen gesäumt sind, in denen sich heute Geschäfte, Hotels, Cafés und Restaurants befinden, vermitteln eine Atmosphäre wie aus einer anderen Zeit. Vor allem, wenn man vor den verstreuten Ruinen aus der klassischen Epoche steht.

Mit gemieteten Boote oder Kajaks ist es möglich, zwischen versunkenen Stadtruinen paddeln. Navigiert man zur Nordseite der unbewohnten Insel Kekova, kann man die  Überreste einer einst blühenden Stadt sehen: Dolichiste. Es war eine antike lykische Siedlung, die im 4. Jahrhundert v. Chr. errichtet wurde. 

Dolichiste war mehrere Jahrhunderte lang bewohnt und wurde aufgrund eines Erdbebens im 2. Jahrhundert und des steigenden Meeresspiegels teilweise unter Wasser gesetzt. Später wurde sie wegen der arabischen Einfälle vollständig aufgegeben.

Über und unter dem türkisfarbenen Wasser befinden sich die Überreste von Häusern, öffentlichen Gebäuden, Kirchen, Weinkellern. Die Region Kekova wurde 1990 vom türkischen Ministerium für Umwelt und Forsten zum Schutzgebiet erklärt. Tauchen und Schwimmen sind dort, wo sich die versunkene Stadt befindet, verboten.

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