Schweden, Finnland und Österreich: Das sind die nachhaltigsten Reiseziele

Schweden hat die Liste der nachhaltigsten Reiseziele angeführt
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Von Ally Wybrew
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Welche Reiseziele sind am nachhaltigsten? Und wohin gehen umweltbewusste Reisende? Eine neue Studie gibt einen Überblick.

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Die neueste jährliche Studie von Euromonitor International - der Sustainable Travel Index 2023 - hat ergeben, dass europäische Reiseziele zu den nachhaltigsten der Welt gehören.

Die Studie zeigt auch, dass ein hoher Anteil der Reisenden bereit ist, deutlich mehr für ihren Urlaub zu bezahlen, wenn dieser nachhaltiger ist.

Welche Reiseziele bemühen sich also um eine Verringerung ihrer Umweltauswirkungen? Und wie viel sind Urlauberinnen und Urlauber bereit, für einen geringeren ökologischen Fußabdruck zu zahlen?

Wo in Europa ist die Nachhaltigkeit für Reisende am größten?

Dem Bericht zufolge ist das australische Melbourne die nachhaltigste Stadt der Welt. Die zweitgrößte Stadt des Landes hat ihre führende Position aus dem letzten Jahr beibehalten, was zum Teil dem ehrgeizigen Ziel zu verdanken ist, bis 2040 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Dieses Ziel hat in der gesamten Metropole zu einer Welle von Umweltinitiativen geführt, wie z.B. die Begrünung von Straßen, die Nachrüstung von Gebäuden sowie Veranstaltungen klimaneutral auszurichten.

Spanien schnitt ebenfalls gut ab, zwei Städte - Madrid und Sevilla - konnten den zweiten und dritten Platz belegen. Beide Städte haben sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert, was wahrscheinlich auf das EU-Projekt Net Zero Cities zurückzuführen ist, das darauf abzielt, städtische Standorte dabei zu unterstützen, ihre Emissionen bis 2030 um 55 Prozent zu reduzieren und bis 2050 klimaneutral zu werden.

Wenn es um die Leistung der einzelnen Länder geht, steht Europa im Mittelpunkt, denn die ersten 17 Länder kommen von diesem Kontinent. Schweden, Finnland und Österreich belegen hier die ersten drei Plätze, während Estland (Platz 5) der größte Gewinner ist und sich seit dem vergangenen Jahr um fünf Plätze verbessert hat.

Portugal hat ebenfalls gut abgeschnitten, zwischen 2017 und 2022 konnte das um sechs Plätze nach oben klettern. Die durchschnittlichen Ausgaben pro Inlandsreise in das Land sind gestiegen, der Anteil des Tourismus am BIP des Landes ist größer geworden.

Ein überraschender Neuzugang auf der Liste ist Uruguay, das es zum ersten Mal in die Top 20 geschafft hat und seit 2021 um 15 Plätze aufgestiegen ist. Die mittelamerikanischen Länder Guatemala und Mexiko haben sich ebenfalls verbessert und konnten ihre Positionen seit 2017 ausbauen.

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Sevilla gilt als eine der nachhaltigsten Städten der WeltCanva

Reisende sind bereit, mehr für umweltfreundliche Reisen zu bezahlen

Der Mentalitätswandel der Reisenden hin zu umweltbewusstem Reisen war noch nie so ausgeprägt wie heute.

Die Studie In the Voice of the Consumer: Lifestyles Survey, Ausgabe 2023, berichtet, dass 79 Prozent der Reisenden bereit sind, trotz der Lebenshaltungskostenkrise mindestens zehn Prozent mehr für nachhaltige Reiseleistungen zu bezahlen. Dazu gehören Natur- und Outdoor-Aktivitäten, Freiwilligenarbeit, das Kennenlernen lokaler Kunst und Kultur sowie die Entscheidung, mit dem Auto oder sogar mit der Bahn zu reisen, anstatt zu fliegen.

Von denjenigen, die bereit sind, mehr Geld in nachhaltige Angebote zu investieren, geben 41 Prozent an, dass sie über 30 Prozent mehr für Abenteuer- und Ökotourismusaktivitäten zahlen würden.

Wie wurden die nachhaltigen Reiseziele eingestuft?

Caroline Bremner, Leiterin des Bereichs Reisen bei Euromonitor International, erklärt, wie die einzelnen Reiseziele bewertet werden, um ihr Ranking zu ermitteln.

"Unser Sustainable Travel Index verwendet 56 Indikatoren aus sieben Säulen - Umwelt, Soziales, Wirtschaft, Risiko, Nachfrage, Transport und Unterkunft - und bestimmt die vergleichende Leistung von nachhaltigem Reisen und Tourismus für 99 Länder durch Punkte und Gewichtung, um ein Gesamtranking zu erstellen.

"Es gibt drei Hauptarten von Indikatoren. Die Gesundheit eines Reiseziels in Bezug auf Glück, Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit, dann die spezifischen Auswirkungen des Tourismus auf die lokale Umwelt, wie z.B. der Energieverbrauch von Hotels, und schließlich der allgemeine Zustand des Tourismus, wie z.B. die Qualität der Infrastruktur oder die Abhängigkeit von der internationalen Nachfrage.

"Mit Blick auf die Zukunft hebt der Sustainable Travel Index grüne Technologien und die Digitalisierung der Reise als zwei sichere Wege hervor, um den Weg zum Netto-Nullpunkt zu erreichen. Partnerschaften mit neuen Start-ups im Bereich der grünen Technologien könnten den Weg für eine grünere und sauberere Reisezukunft ebnen."

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