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Europa im Winter entdecken: Festivals, Wildtiere und spektakuläre Landschaften

Bulgarische Kukeri-Tänzer entzünden ihre Fackeln. Sie führen zu Neujahr das Surva-Ritual auf.
Bulgarische Kukeri-Tänzer entzünden ihre Fackeln. Mit dem Surva-Ritual begrüßen sie das neue Jahr. Copyright  AP Photo/Valentina Petrova
Copyright AP Photo/Valentina Petrova
Von Rob Perkins
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Immer mehr Menschen wählen Reisen in der Nebensaison. Der Winter ist eine ideale Zeit, Europa zu entdecken und besondere Erlebnisse mitzunehmen.

Rob Perkins ist Autor bei Responsible Travel.

„Auch im Sommer regnet es manchmal.“ Das war mein Gedanke, als ich zum ersten Mal eine Reise nach Europa im Winter buchte. Im Februar im Norden Portugals wandern – war das nicht ein Risiko?

Am Ende lag ich völlig daneben. Die Wege im Nationalpark Peneda-Gerês hatten wir fast für uns allein. In Restaurants fanden wir sofort einen Tisch. Es war so ruhig, dass uns die Inhaber persönlich begrüßten. Manchmal setzten sie sich sogar zu uns und plauderten bei einem Glas Wein.

Seitdem werbe ich leidenschaftlich für Winterreisen nach Europa – und damit stehe ich nicht allein. Studien zeigen, dass sich der Markt für Wintertourismus in Europa bis 2035 fast verdoppeln wird. Der Winter bringt wechselhaftes Wetter und kürzere Tage. Trifft man aber eine Woche mit sonnigen, klaren Tagen, ist es großartig.

Ein weiterer Grund für Winterreisen: Flüge und Unterkünfte sind oft günstiger. Zwar schließen manche Restaurants und Anbieter in den Wintermonaten. Diejenigen, die offen bleiben, profitieren jedoch spürbar vom zusätzlichen Geschäft.

Im Winter sinken die Besucherzahlen deutlich. Selbst an den beliebtesten Sehenswürdigkeiten gibt es kaum Schlangen. Und Europa bietet weit mehr als nur Städtetouren.

Winterfestivals

Zahlreiche mitreißende Winterfestivals in Europa geben spannende Einblicke in traditionelle Kultur. Up Helly Aa ist ein von der Gemeinschaft getragenes Feuerfest auf den Shetlandinseln in Schottland. Es markiert das Ende der Weihnachtszeit. Den Höhepunkt bilden ein Fackelumzug und das Verbrennen einer nachgebauten Wikingerbarke.

Maskierte bulgarische Kukeri-Tänzer treten beim 31. Internationalen Festival der Maskenspiele „Surva“ in der Stadt Pernik, Bulgarien, auf.
Maskierte bulgarische Kukeri-Tänzer treten beim 31. Internationalen Festival der Maskenspiele „Surva“ in der Stadt Pernik, Bulgarien, auf. AP Photo/Valentina Petrova

In Bulgarien ist Surva ein dreitägiges Maskenfestival Ende Januar, verwurzelt in heidnischer Tradition. Sie schließen sich Tausenden Maskierten und Kostümierten an, die zusammenkommen, um böse Geister zu vertreiben. Später im Winter heizen lebhafte Karnevalsfeiern vielen Regionen Europas ein, darunter in Spanien und Frankreich.

Spannende Tierbegegnungen

Warm anziehen ist Pflicht. Doch der Winter eignet sich hervorragend für Tierbeobachtungen in Europa. In Norwegen lassen sich Wale beobachten, die wandernden Heringen nachstellen.

„An den meisten Tagen waren wir von Orcas und Buckelwalen umgeben, vor der Kulisse riesiger, dramatischer, schneebedeckter Berge“, sagt Terje Andre Pedersen von der Arctic Ocean Lodge über seine Erlebnisse in Tromsø.

„Wenn die Sonne schon am frühen Nachmittag unterging, sorgte das Nordlicht für unvergessliche Nächte.“

Blick auf den Cairngorms-Nationalpark im Winter.
Blick auf den Cairngorms-Nationalpark im Winter. Dan Butler/Pexels

Im Cairngorms-Nationalpark in Schottland und darüber hinaus führen erfahrene Guides Sie von Kiefernwäldern über Berge bis an die Küste. Vielleicht erspähen Sie rote Eichhörnchen, Baummarder, frei weidende Rentiere und mit etwas Glück sogar die eine oder andere Robbe – vor winterlicher Kulisse.

Schnee macht es zudem leichter, Wölfe in Frankreich zu verfolgen. Die Expertinnen und Experten des Veranstalters Undiscovered Mountains nehmen Sie mit in abgelegene Alpentäler – auf der Suche nach diesen faszinierenden, scheuen Räubern.

Winterbaden

Wer neu im Winterschwimmen ist, braucht beim ersten Sprung Mut. Die Belohnung macht die Kälte mehr als wett. Orte wie die großartigen Seen Sloweniens sind unter Winterhimmel noch schöner. Sanfte Eintauchgänge werden dort von Saunen, Spaziergängen unter Sternen durch verschneite Kiefernwälder und reichlich Käsekuchen begleitet.

„Kaltwasser-Schwimmen ist nicht nur das Schwimmen. Es geht darum zu entdecken, wie lebendig man sich an einem Ort fühlen kann“, sagt Alice Todd, Mitgründerin von SwimQuest.

„Darum sind unsere Winterreisen so wirkungsvoll. Sie bieten ein Erlebnis, das zugleich abenteuerlich und zutiefst erdend wirkt.“

Spektakuläre Fotografie

Stimmt das Licht und die Landschaft, ist der Winter eine grandiose Zeit für Fotoreisen. Historische Stadtszenen wie die Brücken von Venedig und die Türme von Prag wirken vor dramatischem Himmel besonders stimmungsvoll. Und im Winter drängen sich nicht Dutzende Menschen in jedes Bild.

Prager Stadtansicht im Schnee.
Prager Stadtansicht im Schnee. Pexels

Auch die Natur zeigt sich im Winter betörend schön. Etwa Bartgeier, die über die zerklüfteten, schneebedeckten Gipfel der spanischen Pyrenäen gleiten. Oder dampfende vulkanische Spalten und Wasserfälle in Island. Mit dem finnischen Veranstalter Wild Taiga fotografieren Sie Vielfraße aus einem Versteck und beobachten nachts, wie das Nordlicht über dem arktischen Schnee tanzt.

Wellness-Auszeiten

Der Winter ist ideal, um sich auf Wellness zu besinnen. Sie beugt Krankheiten vor und hebt die Energie in einer Saison, in der frühe Dunkelheit auf die Stimmung schlägt. Überall in Europa – etwa in Frankreich, Spanien und Österreich – gibt es belebende Fitness-Auszeiten, oft kombiniert mit Aktivitäten draußen wie Wandern oder Schneeschuhgehen.

Zur eigenen Wellness gehört auch die Nähe zur Natur. Die Bäume tragen zwar weniger Blätter, doch zwischen November und März lässt sich die Ruhe des „Waldbadens“ trotzdem genießen. In der schwedischen Wildnis unterstützen Anbieter wie Wild Sweden die Verbindung zur Natur – mit Meditation, holzbefeuerten Saunen und Eisbädern. Was könnte das neue Jahr besser einläuten?

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