In der Nacht wurde die ukrainische Hauptstadt von einer Welle russischer Drohnen und Raketen getroffen, die bis zum frühen Freitagmorgen anhielt. Gebäude wurden beschädigt, Brände verursacht und mindestens vier Menschen getötet.
Russland hat in der Nacht auf diesen Freitag einen massiven kombinierten Angriff auf Kyjiw gestartet. Mindestens vier Menschen seien ums Leben gekommen und in vielen Bezirken der Hauptstadt seien Brände verursacht und Wohngebäude beschädigt worden, so Bürgermeister Vitali Klitschko. Dutzende Menschen wurden nach bisherigen Informationen verletzt.
Nach Angaben von Klitschko wurden bei dem Angriff mindestens 11 mehrstöckige Wohngebäude in mehreren Bezirken getroffen. Auf einer Freifläche in der Nähe einer medizinischen Einrichtung entfachten herabfallende Trümmer einen Brand.
Der ukrainische Präsident Wolodymr Selenskyj sprach auf X von einem "bösartigen Angriff." Unter den Verletzten seien Kinder und eine schwangere Frau und leider seien vier Menschen ums Leben gekommen. Sein Beileid gelte ihren Familien und Angehörigen. Bei dem Angriff seien etwa 430 Drohnen und 18 Raketen eingesetzt worden, darunter ballistische und aeroballistische Raketen.
Die Behörden forderten die Bewohner auf, bis zum Ende der Luftschutzwarnung in Schutzräumen zu bleiben. Die Stadtverwaltung warnte vor möglichen Strom- und Wasserausfällen.
In der umliegenden Region beschädigten die russischen Angriffe wichtige Infrastrukturen und Privathäuser und verletzten mindestens sechs Menschen, wie Regionalchef Mykola Kalashnyk mitteilte. Ein 55-jähriger Mann habe Verbrennungen erlitten und sei in ein Krankenhaus eingeliefert worden.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe wurden auch aus anderen Teilen der Ukraine Angriffe gemeldet. Russland ist derweil in der Südukraine auf dem Vormarsch. Die ukrainischen Streitkräfte haben sich nach heftigen Kämpfen gegen russische Truppen aus mehreren Dörfern in Saporischschja zurückgezogen.
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden in den vergangenen vier Wochen neun Siedlungen und Dörfer in Donezk erobert: acht in der Region Saporischschja, sieben in der Region Dnipropetrowsk und fünf in der Region Charkiw.
Das Institute for the Study of War berichtet, dass die Belagerung von Pokrowsk, wo Russland Elitedrohnen und Spetsnaz-Soldaten eingesetzt hat, nur langsam vorankomme, weil die militärischen Befehlshaber ihre Ressourcen breit streuten.
Die Ukraine hat unterdessen anhaltende Drohnenangriffe auf hochwertige militärische Einrichtungen in Russland gestartet.