Mindestens 250.000 Euro wurden in neue Sicherheitssysteme investiert, darunter Betonblöcke, die ein Eindringen von Autos in den Markt verhindern sollen.
Der Weihnachtsmarkt in der deutschen Stadt Magdeburg ist am Donnerstag eröffnet worden, fast ein Jahr nach dem Anschlag mit einem Auto, bei dem sechs Menschen getötet und über 200 verletzt wurden (86 davon schwerst verletzt).
Mehr als 140 Händler öffneten ihre Stände und verkaufen nun Kerzen, Wollmützen, kandierte Mandeln, Glühwein und andere weihnachtliche Leckereien. Der Markt verfügt auch über ein Riesenrad und eine Eislaufbahn.
"Die Erwartungen sind hoffnungsvoll, natürlich bei allem Respekt vor dem, was im letzten Jahr passiert ist, und wir hoffen einfach, dass die Menschen ihren Weihnachtsmarkt wiederentdecken", sagte Paul-Gerhard Stieger, Geschäftsführer der Magdeburger Weihnachtsmarkt GmbH, gegenüber RTL Television.
Nach Diskussionen über die Sicherheit des Marktes Anfang des Monats und einer vorläufigen Ablehnung der Eröffnung durch die Landesregierung haben Stadt und Veranstalter die Sicherheitsvorkehrungen weiter verbessert.
Nach dem Anschlag im vergangenen Jahr, der nach Angaben der Ermittler mit einem gemieteten BMW X3 verübt wurde, der während des Amoklaufs Geschwindigkeiten von bis zu 48 km/h erreichte, war Kritik laut geworden, dass die Sicherheitsvorkehrungen unzureichend waren.
Mindestens 250.000 Euro wurden in neue Sicherheitssysteme investiert, darunter Betonblöcke, die das Eindringen von Autos in den Markt verhindern sollen, berichtet die dpa.
Bei dem Anschlag am 20. Dezember vergangenen Jahres, der nur etwas mehr als eine Minute dauerte, starben fünf Frauen und ein Junge.
Anfang dieses Monats wurde der Verdächtige wegen Mordes vor Gericht gestellt.
Taleb al-Abdulmohsen, ein 51-jähriger saudischer Arzt, ist in dem bis März anberaumten Prozess vor dem Landgericht Magdeburg wegen sechsfachen Mordes und 338-fachen Mordversuchs angeklagt.
Im Falle einer Verurteilung steht ihm eine lebenslange Freiheitsstrafe bevor.
Weihnachtsmärkte sind ein wichtiger Bestandteil der deutschen Kultur - sie werden seit dem Mittelalter als jährliche Festtagstradition gepflegt.