Panzer kreisen Mursi-Anhänger ein

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Von Euronews
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In Ägypten spitzt sich der Machtkampf zu. Nachdem Staatspräsident Mohammed Mursi das Ultimatum der Streitkräfte verstreichen ließ, sind um die Kundgebungen des Pro-Mursi-Lagers gepanzerte Fahrzeuge in Stellung gegangen. Den ganzen Tag über haben mehrere tausend Anhänger und Gegner von Staatspräsident Mursi demonstriert.

Mursi kündigte eine Reihe von Maßnahmen an, um sich mit seinen Gegnern zu verständigen, darunter auch eine Regierungsumbildung, zeigte sich aber weiterhin nicht zum von der Opposition geforderten Rücktirtt bereit.

Bisherige Vorschläge Mursis in der Krise waren weitgehend ohne Wirkung verhallt. Mursi wies ereut daraufhin, dass nur rechtmäßiges Handeln für Stabilität sorge und Gewalt verhindere.

Eine allgemein erwartete Erklärung der Streitkräfte ist bislang ausgeblieben. Im Internet ließ die Führung der Streitkräfte mitteilen, sie habe keinen Zeitpunkt für eine offizielle Erklärung festgesetzt.

Wie der Nachrichtensender Al-Dschasira berichtet, soll es konkrete Pläne der Streitkräfte geben, Mursi abzusetzen, den Verfassungsentwurf zurückzuziehen und eine Regierung unabhängiger Kräfte zu bilden, die von einem General angeführt werden soll.

Das staatliche ägyptische Fernsehen zeigt Bilder von Manövern der Streitkräfte und spielt patriotische Lieder ab. In der Sendezentrale sollen sich Soldaten aufhalten.

Unbestätigten Angaben zufolge soll ein
Ausreiseverbot gegen Präsident Mohammed Mursi verhängt worden sein. Betroffen seinen auch führende Mitglieder der Muslimbruderschaft, aus der Mursi stammt.

Kurz vor Ablauf ihres Ultimatums unternahmen Streitkräfte einen Versuch, die dramatische Lage zu entschärfen. Verteidigungsminister Abdel Fattah al-Sisi lud Vertreter der Muslimbruderschaft, der Protestbewegung “Tamarud”, der Salafisten und hohe Geistliche zu einem Krisentreffen ein. Auch der Nobelpreisträger und Oppositionspolitiker Mohammed ElBaradei soll an dem Treffen teilgenommen haben. Im Anschluss an das Treffen soll eine Erklärung veröffentlicht werden.

Nach Angaben aus Regierungskreisen lehnte die Muslimbruderschaft die Einladung aber ab.

Seit Tagen erschüttern nun schon schwere Proteste das Land. Bei Kämpfen zwischen Mursis Gegnern und Anhängern sind bereits viele Menschen getötet worden; alleine letzte Nacht gab es wieder mehr als zwanzig Tote.

Das Militär hatte Mursi, aber auch den Politikern des Landes insgesamt bis zum heutigen Nachmittag Zeit gegeben, um einen Ausweg aus der Krise zu finden. Die politischen Lager stehen sich unversöhnlich gegenüber, auf nichts können und wollen sie sich einigen.

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