Spielt traditioneller Unterricht in der heutigen Bildungslandschaft noch eine zentrale Rolle? Hat sich der Beruf des Lehrers gewandelt? Wie gehen Pädagogen mit diesen Herausforderungen um? Wir werfen einen Blick auf die Entwicklung der Unterrichtsmethoden.
Libyen: Wiederaufbau nach der Diktatur
Nach der Gaddafi-Ära entsteht in Libyen ein neuer Bildungssektor. Die Diktatur gehört der Vergangenheit an. Das Lehrerpersonal wendet sich vom alten, politisch orientierten Unterrichtsstil ab und erwirbt neue Kompetenzen – zum Beispiel im Umgang mit Computern.
Vielleicht dauert es mehrere Jahre, um die Versäumnisse aufzuholen. Die Regierung setzt auf Bildung. Sie ist überzeugt: Lehrer sind die besten Revolutionsführer.
Réunion: Unterricht in abgelegenen Gebieten
Anne Christine legt jede Woche mehr als drei Stunden Fußmarsch zurück. So lang ist der Weg zu der kleinen Schule im Mafate-Gebirge. Sie unterrichtet dort rund zehn Schüler. Anne Christine ist ein Musterbeispiel: sie hat sehr viel Energie und keine Angst vor dieser Arbeit. Sie schafft es, ihre ehrgeizigen Projekte in die Tat umzusetzen.
Großbritannien: Sind Lehrer überflüssig?
New Castle, Großbritannien. Hier wohnt und lehrt Sugata Mitra. Dank ihm haben Millionen von Kindern in armen Regionen einen Zugang zur Bildung. Vor einigen Jahren hatte er eine revolutionäre Idee: “Das Loch in der Wand.” Er installierte Computer in Straßen von indischen Slums und beobachtete, wie sich Kinder selbst organisierten und natürlich lernten. Mitra denkt, dass Lehrer nicht mehr nötig sind, wenn man dasselbe auch im Internet lernen kann.