Starker Cannabiskonsum in Frankreich

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Welche Drogen?/h3>

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Cannabis bleibt in Frankreich, die am weitesten verbreitete Droge. 2010 haben 13,4 Millionen Franzosen im Alter zwischen 11 und 75 Jahren in einer Umfrage angegeben, dass sie mindestens einmal in ihrem Leben Cannabis geraucht haben. Ein Drittel von ihnen konsumiert mindestens einmal pro Jahr Cannabis. 1,2 Millionen sagten, dass sie täglich Marihuana rauchen. Bei allen anderen Drogen ist der Konsum deutlich geringer. Nur rund 1,5 Millionen Franzosen haben in ihrem Leben schon einmal Kokain ausprobiert. 1,1 Millionen haben Ecstasy geschluckt und 500.000 Heroin genommen.

Wer nimmt Drogen?

Männer verfallen eher Rauschmitteln als Frauen. Viermal mehr Männer als Frauen rauchen zum Beispiel regelmäßig Cannabis. Andere Erkenntnis: Vor allem junge Menschen experimentieren mit Drogen. Die Neugier Drogen auszuprobieren sinkt mit dem Alter und verschwindet fast vollkommen bei den über 55-Jährigen. Die Jugendlichen probieren vor allem Cannabis. Im Durchschnitt rauchen die jungen Franzosen mit 15 zum ersten Mal Marihuana.

Gesetze

Frankreichs Anti-Drogen-Gesetz wurde 1970 verabschiedet. Einem Drogenkonsumenten drohen ein Jahr Haft und/oder 3750 Euro Strafgeld. Auch eine kleine Menge Drogen bei sich zu haben, ist strafbar. Wer Drogen verkauft oder schmuggelt, dem drohen höhere Strafen, die nur gemildert werden können, wenn man seine Komplizen oder das ganze Netzwerk verrät. Zudem kann ein Staatsanwalt, einen Abhängigen, auch einen Minderrjährigen, dazu zwingen sich einer Behandlung zu unterziehen. Falls dies der Fall ist, wird die strafrechtliche Verfolgung ausgesetzt.
In der Praxis werden diese harten Strafen nur selten verhängt. 2011 wurden 50.092 Menschen im Zusammnehang mit einem Drogenvergehen verurteilt. In
90% der Fälle war Cannabis im Spiel.
2012 haben die Behörden 54,4 Tonnen Cannabis beschlagnahmt. Davon kam 94% aus Marokko. Noch im selben Jahr beschlagnahmte die Polizei zudem 701 Kilo Heroin, 5,6 Tonnen Kokain und 157.000 Ecstasy Pillen.

Hilfe und Behandlung

Drogenabhängige können sich an rund 400 Behandlungszentren wenden. Rund 40 von ihnen bieten Entziehungskuren an. Im Kampf gegen Drogen verfolgen die französischen Behörden folgende Ziele: vor Drogen warnen, insbesondere die Jugendlichen, damit sie nicht früh anfangen, und gegen die verheerenden Folgen des Drogenkonsums vorgehen. Es gibt mehrere Internetseiten Drogues info service und MiDLT, eine Drogen&Sucht Hotline sowie Anti-Drogen-Kampagnen in den Medien.

Quellen

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