Kopf-an-Kopf-Rennen bei Wahlen in Dänemark erwartet

In Dänemark können heute vier Millionen Menschen ein neues Parlament wählen. In Umfragen zeichnete sich kurz vor der Wahl ein hauchdünner Vorsprung für das Mitte-Rechts-Bündnis des früheren Regierungschefs Lars Løkke Rasmussen ab. Der Liberale will Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt ablösen, die seit vier Jahren an der Macht ist.
Es scheint also, dass, wenn man auf dem Migrationsthema herumreitet, eine rechte Regierung eher gewinnt als eine linke.
Die Zukunft des dänischen Sozialstaates und Asylpolitik waren die bestimmenden Themen im Wahlkampf. Løkke Rasmussens blauer Block war das Zugpferd für Kritik an einer vermeintlich zu laxen Flüchtlingspolitik – Thorning-Schmidts roter Block zog nach, so Beobachter. Dazu der Politikwissenschaftler Kasper Hansen von der Universität Kopenhagen: “Das Thema Einwanderung stand während der ersten Wahlkampfwoche noch nicht zur Debatte. Erst als es in der zweiten Woche so aussah, als ob der rote Block gewinnen würde, haben die Liberalen diese Karte gespielt und gesagt: ‘Wir müssen über Integration sprechen.’ Die Themen und die Mehrheiten änderten sich. Es scheint also, dass, wenn man auf dem Migrationsthema herumreitet, eine rechte Regierung eher gewinnt als eine linke.”
Um regieren zu können, bräuchte Løkke Rasmussen die Unterstützung der Dänischen Volkspartei. Die Rechtspopulisten stehen mit der Forderung nach einem Asyl Stopp, Grenzkontrollen und weniger Macht für die EU vor dem besten Wahlergebnis in ihrer Geschichte.