Der derzeitige Flüchtlingsansturm auf Europa und die EU war das dominierende Thema bei der Westbalkan-Konferenz, die an diesem Donnerstag in Wien
Der derzeitige Flüchtlingsansturm auf Europa und die EU war das dominierende Thema bei der Westbalkan-Konferenz, die an diesem Donnerstag in Wien über die Bühne ging. Die Teilnehmer sprachen über mögliche Lösungen der Krise. Einigkeit herrschte darin, dass eine gemeinsame Strategie hilfreicher sei als Grenzzäune.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte: “Wir haben mehr Flüchtlinge auf der Welt als wir dies jemals nach dem Zweiten Weltkrieg hatten. Wir in Europa haben es geschafft, in Frieden zusammenzuleben und auch den Friedensprozess mit den Ländern des westlichen Balkans unumkehrbar zu machen. Unsere Pflicht ist es jetzt, sowohl in den entsprechenden Regionen dafür zu sorgen, dass dort Frieden wieder Realität wird, aber aus unserer eigenen historischen Erfahrung ist es auch wichtig, den Menschen, deren Leben bedroht ist, Schutz und Hilfe zu geben, wo immer sie das verdienen.”
Die weitaus meisten illegalen Migranten gelangen inzwischen über die sogenannte Balkanroute in die westeuropäischen Länder. Nach Angaben des deutschen Innenministers Thomas de Maizière ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 600 Prozent gestiegen.
Der Zuwachs bei den Menschen, die über das Mittelmeer gekommen seien, liege dagegen nur bei fünf bis zehn Prozent, sagte de Maizière am Donnerstag in Nürnberg.
Aber auch aus einigen Balkanländern selbst stammen viele Asylbewerber. Fast die Hälfte aller Anträge in Deutschland kommt im laufenden Jahr von Bürgern Albaniens, Mazedoniens, des Kosovos, Bosnien-Herzegowinas, Serbiens und Montenegros.